Biodiesel oder nicht Biodiesel!?

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55er
Beiträge: 51
Registriert: Mo 6. Jul 2009, 19:54
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Beitrag von 55er »

Moin Experten,
ich war heut auf einem Oldi Treffen und kam in eine Runde, die sich über den Einsatz von Bio Diesel in Oldtimern unterhielt und darüber diskutierte.
Von "meiner bekommt nur den "echten" Diesel", über Ratlosigkeit bis hin zu " macht bloß keinen Fehler" waren alle Meinungen vertreten.

Ich kenn das Thema nur vom Auto, so sagt VW: kein Bio Diesel für Turbo Diesel, weil Leistungsverlust und verkoken der Ventile....

Hat einer von Euch Erfahrungen damit?

Gruß

Kuno
munter bleiben!!
SchüttlerED2
Beiträge: 9
Registriert: Sa 18. Jul 2009, 18:04
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Beitrag von SchüttlerED2 »

RME eignet sich als Kraftstoff für Dieselmotoren, wenn Folgendes berücksichtigt wird:

RME hat die Eigenschaft, bestimmte Kunststoffe, vor allem Elastomere, anzugreifen. Diese Materia­lien sind im Kraftstoffsystem – etwa bei Schläuchen und bei Dichtungen der Einspritz­pumpe – verbaut. Bei dauerhaftem Betrieb mit RME können sie quellen und zu Schäden, z.B. an der Einspritzpumpe, führen. Daher sollte unbedingt sichergestellt sein, dass eine ausdrückliche Frei­gabe des Fahrzeugherstellers für den Betrieb mit RME vorliegt (Angaben in der Bedie­nungs­anleitung bzw. über Händler/Hersteller).

Da RME zudem Lösungsmittelcharakter hat, greift es vor allem bei längerer Einwirkungs­dauer auch Au­tola­cke an. Diese Eigenschaft kann bei innenbeschichteten Kraftstoffbe­hältern dazu füh­ren, dass die Beschichtung abgelöst wird und den Kraftstofffilter verstopft. Dieser sollte daher nach den ersten zwei bis drei Tankfüllungen mit RME geprüft und ge­gebenenfalls ausgewechselt wer­den. Zu beachten ist, dass durch Biodiesel verursachte Verstop­fungen nicht immer mit bloßem Auge zu er­kennen sind. Darüber hinaus sollte berücksich­tigt werden, dass moderne Dieselmotoren mit Pumpe-Düse- oder Common-Rail-Einsprit­zung erheblich mehr Kraftstoff fördern, als tatsächlich verbrannt wird. Der Kraftstoffüber­schuss dient zur Kühlung der Einspritzung. Bei teilweise blockiertem Kraft­stofffilter kann es vor­kommen, dass zwar noch genügend Biodiesel für die Verbrennung durchkommt, die Einsprit­zung aber mangels Kühlung heiß läuft und dadurch Schaden nimmt.

Befinden sich Buntmetalle (z. B. Kupfer und Messing) sowie Zink im Kraftstoffsystem, werden diese von RME direkt angegriffen bzw. kann eine katalytische Funktion dazu füh­ren, dass es zur „Schlammbil­dung“ (Polymerisation) von RME kommt.

Aus Untersuchungen ist bekannt, dass es bei RME-Betrieb zu einer Verdünnung des Motor­öls kommen kann, wenn das Fahrzeug häufig mit geringerer Last, wie z. B. im Stop-and-go-Verkehr gefahren wird. Daher sollten die gesonderten Ölwechselvorschriften bei RME-Betrieb unbedingt be­achtet werden.

Axo Rme ist irgend en kürzel für Bio Diesel
Agria 1800
Holder ED2
Ronny-99
Beiträge: 460
Registriert: Mo 25. Jun 2007, 21:48

Beitrag von Ronny-99 »

Ich kenne mehrere Fälle wo neuere Motoren die eindeutig für o. g. Kraftstoff ausgelegt waren durch selbigen Schaden genommen haben. Meine Meinung ist, wer seine Zugmaschine etwas liebt lässt das Zeug nicht in den Tank.
Halfmeier
Beiträge: 32
Registriert: Mo 22. Sep 2008, 14:51

Beitrag von Halfmeier »

Wegen der Ökobilant Biologischer Kraftstoffe der 1. Generation macht ´s eh keinen Sinn. Da ist dummerweise der gute alte Diesel mehr Öko als das andere Zeug. Da Traktorn ja eh nicht so viel fahren, jedenfalls die alten um die´s hier ja meist geht, sind die absoluten Zahlen sowieso zu vernachlässigen.
biggi
Beiträge: 917
Registriert: Mi 11. Jan 2006, 19:51

Beitrag von biggi »

Neben den o.g. Risiken kommt bei Bidodiesel noch der Nachteil dazu, dass Mauf Grund des geringeren Heizwertes ca. 10 % Mehrverbrauch bei gleicher Leistung vorhanden ist, also bis 90 % der Motorleistung macht sich nur der Mehrverbauch bemerkbar. Darüber fehtl dem guten Stück bei Vollast Leistung (die Einspritzpumpe kann nicht mehr als ihre Vollastmenge liefern ..). Und wenn ich auf den Liter Biodiesel noch 10% Mehrpreis (damit ich den Mehrverbrauch kompensiere) mit draufrechnen muss, lohnt der Spaß hinten und vorne nicht.

Krafstoffilterwechsintervall reduziert sich auf die Häfte.
Kunststofftanks, die nicht "fluoriert-beschichtest sind, lösen sich einfach auf... .

Die Motoren verkoken und versotten auch gerne, was zu massiven Start- und Laufkulturproblemen führt, gerade in der kälteren Jahreszeit.

Biodisel ist aber ein geiles Waschbenzin, weil es kein Benzol enhält und so herrlich aggressiv ist.

Und selbst auch wenn es eine Herstellerfreigabe gibt, die Freigabe von den Einspritzsystemlieferanten liegt nicht vor. Und im Schadensfall - der dann auch meistens ausserhalb der Garantie auftritt - geht dann der Kampf lost, ob der Biodiesel auch der NOrm - nur für die gilt die Freigabe- entsprach, oder ein Wildgebräu war. In der Beweispflicht ist de Kunde.
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