Seite 1 von 1
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 00:38
von Wombel
Liebe Holdergemeinde,
Ich würde gerne die Nocke an meinem ED2 wechseln, da die Pumpe und der Nocken bei meinem Gefährt nicht zusammenpassen. Das entsprechenden Ersatzteil habe ich bereits über Udo WEisser (hervorragender Service!) gekauft. Leider konnte ich bisher nicht den passenden Schlüssel für die Nutmutter auf der Kurbelwelle auftreiben. Hat jemand einen guten Tipp wohin man sich wenden könnte oder wo man den Schlüssel zur Not und zu welchem Preis kaufen kann?
Vielen Dank für Hinweise!
Wombel
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 02:32
von Jens_D
Hallo,
entweder mit einem passendem Rohr selbst bauen, oder mit einem Meißel und Hammer auf hauen.
Jens
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 08:54
von Holderbusch
moin moin,
einen passenden kronenschlüssel kannste du dir selber anfertigen oder wie vom jensemann beschrieben aus einem stück rohr.
ich habe meinen aus einer 50er nuss und 2 hartmetallplätchen selbstgefertigt.
wenn du interesse hast mach ich nachher mal ein photo.
dieses herausmeißeln ist ja fürchterlich, aber wohl gängige praxis.
gruss
holderbusch
Verfasst: So 12. Dez 2010, 20:09
von Wombel
Hallo Holderbusch,
Über ein Foto deiner Konstruktion würde ich mich freuen!
Vielen Dank für die Hinweise auch an Jens_D!
Wombel
Verfasst: So 12. Dez 2010, 21:10
von Holderbusch
moin wombel,
reich mir mal deine e-mail adresse herüber, ich schick dir die bilder.
gruss
holderbusch
Verfasst: So 12. Dez 2010, 22:02
von biggi
u kannst Dir mi einem Stück Flacheisen und zwei 8er Schrauben, die du in einem entsprechenden Abstand zueiender anbringst, schnell einen entsprechenden Hakenschlüssel basteln.
Das gleiche kannst Du auch mit 4 Schrauben und einer entsprechen Eisenlatte machen.
Zeichnung der Mutter (LOchkreis der Nuten und Nutmaße..) gibt es in Din oder Du suchst in der Bucht nach einer Nutmutter. Die händler haben die Massangaben für die ganze Serie dann meistens im Hintergrund liegen (Also wenn du keine 40 x 1.5 findest nimm bei der suche ein anderes Maß...)
Wenn Du die Schrauben auf beiden Seiten bei der 4er Lösung, die ich bevorzuge, Überstehen lässt, kann Du gleich ein Rohr einstecken und umsetzen, Man Kann auch Mutter (ideal z.b. die großen Mutter von den Antribswellen der PKW, die gleichzeitig das Radlager mit spannen..) oder änhliches Zentral zwischen den 4 Schrauben anbringen und dann bequem mit einer Ratsche ...
Die 8er Schrauben haben den Vorteil, dass Sie recht gut in die Nut passen und evtl mit der Flex noch leicht nachgearbeitet werden können, wenn Lochbild nicht ganz passt.
Wichtig ist auch, dass Du dir vorher schon mal Gedanken machst, wie du die Kurbelwelle am Drehen hinderst (ectl. Fixierung an Antriebsscheibe Lüfter /4 Mutern.)
Hintergrund:
Kurbelwelle ist oft durch die Anwerferkurbel vorne gestaucht bzw. aufgeweitet..
Du bekommst zwar die Mutter gelöst, aber nach zwei Umdrehungen, läuft die auf das gestauchte Gewinde. Und dann wird es haarig. Wer dann mit Meißeln angefangen hat, hat eine vergeigte Mutter, und muss dann doch einen Schlüssel basteln..
Entweder mit viel Öl immer wieder vor und zurück, und jedesmal eine bischen weiter los, Oder alles wieder auf Anfang. Die sichtbaren und gestauchten Gewindegänge vorsichtig mit einer Feile.. im Duchmesser verjüngen...um so die Mutter runter und anschließend auch wieder drauf zu kriegen. Und dann mit Gefühl die Mutter runter.
Und wenn Du dann die Kurbelwelle nicht im beiden richtungen mit einem mechanischem Anschlag , um den Du nicht weiter zu kümmern brauchst, am Drehen hinderst, ist alles halbe Arbeit...
Gang und Handbremse.. vergiss es.. den Widerstand überwindest Du im Regelfall bei der Arbeit garantiert.
Verfasst: So 12. Dez 2010, 23:00
von Holderbusch
moin,
schöner langer text und wiedermal haarklein an alles gedacht. ich empfinde es als viel zu theoretisch.
ich hab zwar auch ab und an mal ne eisenlatte, aber als material oder werkzeug hab ich eine eisenlatte noch nie benutzt;-)
du brauchst für dein vorhaben einen guten kräftigen schlagschrauber, dann bekommst du die bundmutter unter garantie herunter.
hier mal der link zu dem bild mit meinen beiden eigenbauten.
http://www.bilder-speicher.de/101212223 ... -page.html
der linke wurde aus einer druckgasflasche (co2) von einem aufladelöscher gebaut und der rechte aus einer 50er nuss. die beiden mitnehmer sind aus einer alten schlagzahl angefertigt und dann eingeschweisst worden. von vorteil beim bau ist wenn du eine bundmutter zur hand hast.
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 13:17
von Jens_D
Schöne Idee Holderbusch,
bei mir ließen sich beide sehr leicht lösen, ohne die gesamte Mutter zu vergewaltigen. Da der Vorbesitzer leider die Meißel Methode angewendet hatte habe ich dies auch versucht. Die verbeulte Stelle hatte dann nichts abbekommen.
Als sie los waren habe ich diese mit einem Rutsch und ohne große Kraft auch abdrehen können.
Aber das perversteste, was ich mal gelesen habe ist, dass jemand die Mutter mit einer Flex aufgeflext hatte. Da dachte ich auch nur "Armer Sachs 400".
Das größere Problem ist jedoch, wie fest ziehe ich nun die Mutter an.
Jens
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 13:40
von Holderbusch
moin jens,
es kann schon mal sein das die bundmuttern etwas fester sitzen und auch das mit der gestauchten kurbelwelle kenn ich, aber das da garnichts mehr geht, dass hatte ich noch nie.
ich bin wie fast alle männer ein werkzeugfetischist und liebe werkzeuge über alles, nur ein vermögen für einen kronenschlüssel auszugeben,dafür war ich zu knickrig, wo ich ihn doch eher selten brauche, daher hat die self-made teile.
das anziehen geht mit den teilen natürlich auch
gruss
holderbusch
p.s. jens, mach mal dein postfach leer;-)
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 16:36
von Jens_D
Holderbusch postete
p.s. jens, mach mal dein postfach leer;-)
*lach*
Nu ist wieder etwas Platz Danke
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 21:08
von biggi
Wie man sich schlussendlich einen Schlüssel/Nuss macht, ist egal. Für einmaligen Gebrauch oder regelmäßig spiel auch eine Rolle mit.
Es hängt einfach davon ab, was ist gerade an Material da bzw. was finde ich vor Ort vor und welchen Aufwand will ich treiben...
Zwei Schrauben, ein Stück Flacheisen und Bohrmaschine und Feile/Flex ist meistens da. Gewindefeile kennt und hat kaum jemand. Also dann mit Gefühl zerlegen, weil die Mutter ja auch sauber wieder drauf muss..
Das ist schnell und ohne großen Aufwand gemacht, erst recht wenn man kurzfristig improvisieren muss (da reicht ein 80 cm Flacheisen mit den Maßen 20 x 6, oder kürzer( Das flacheisen soll ja nur die beiden Finger für die Nuten fixieren. Wo und welchen Helbel ist egal.) )
Schilderung war ein Erfahrungsbericht, was vom Kollegen, der Probleme mit dem regler (hing/verharzt/reagiert unheimlich träge) hatte, mit : Komm vorbei, Lass uns mal eben geschwind die Mutter lösen, den Regler ausbauen, reinigen. Ist eine Sache von zwanzig Minuten. Bist du hier bist habe ich die Haube ab.. . Ich noch schnell Flacheisen geschnappt, die zwei Löcher gebohrt.. und los.
Der Regler war 10 Minuten, Nutmutter runter, dabei gleichzeitig mit der Mutter das Gewinde beim Runterdrehen, nachgeschnitten und alles relativ leichtgängig gemacht, waren dann zwei Stunden. Vor Ort war nur eine Flex, Schmirgelleinen und eine Feile. Und das gute Stück sollte auch so wieder zusammen, ohne Verluste,. . Hat alles geklappt. Er hatte auch erst zur Meißelmethode tendiert, war aber dann froh, dass wir den Hakenschlüssel genommen hatten, denn mit dem Meißel wäre er da nicht weit gekommen.
Schweißapparat, Schlagschrauber und leistungsstarker Kompressor eher selten, erst recht wenn gleichzeitig gewünscht, anzutreffen. Nuss oder so würde ich dafür nicht opfern. Und wenn Nuss, warum nicht den Vierkant gleich mitnutzen, anstelle mit der Schraube wieder eine Sollbruchstelle einfügen, die der Schlagschrauber garantiert nutzt.
Ein Schlagschrauber hilft natürlich auch. Ich setze die Dinger aber nur äüßerst sparsam ein, entweder, wenn eh nichts mehr geht und man eh eigentlich soweit am Verzweifeln ist, dass nur noch hopp oder topp zählt oder wenn ich sicher weiß, Mutter geht ohne Problem runter. wenn die Gewinde erst einmal ruiniert sind, ... Bei Problemfällen fange ich zuerst einmal vorsichtig an.
Meißel benutze ich eigentlich nur zum Trennen, und nicht zum lösen.
Verfasst: Mo 13. Dez 2010, 22:47
von Holderbusch
moin,
ich hab es schon ganz gerne wenn es hand und fuss hat. wie es letztendlich umgesetzt wird ist mit persönlich schnurz-piep-egal.
nur wenn ich den eindruck gewinne das mir jemand etwas verkaufen möchte als wäre es der weisheit letzter schluss und dann noch haarklein erklärt wie er was wann und wo gemacht hat damit seine idee im eigentlichen sinne doch vieeeeel besser ist. mir indirekt dazu rät eine sollbruchstelle in eine 50er nuss einzubauen (aufgemerkt), soll er sich gesagt lassen sein, dass ich die nuss nie geopfert hätte, wenn ich nicht noch eine übrig gehabt hätte.
wenn du mal genau hingeschaut hättest (@biggi) dann hättest du gesehen das die nuss für ihren eigentlichen zweck nicht mehr zu gebrauchen ist. die art wie der self-made kronenschlüssel gebaut ist ist schon sehr robust und kann man schön mit einem schlagschrauber arbeiten.
wie schrieb der holder papst:
sind dann noch schweisskenntnisse vorhanden wird die sache schon gelingen.
ich habe da nochmal ein photo gemacht damit man sieht wie die bundmuttern hinein gehören und das es auch passt. der zeitaufwand belief sich im übrigen auf ca. 30 minuten pro kronenschlüssel.also relativ wenig aufwand für ein werkzeug was ewig hält, habe es sogar schon verliehen.
gruss
holderbusch
http://www.bilder-speicher.de/101213213 ... -page.html
Re: Schlüssel für Nutmutter
Verfasst: So 6. Mär 2011, 12:17
von Wombel
Vielen Dank, besonders an Holderbusch und biggi, für die zahlreichen Vorschläge und Hinweise. ICh habe inzwischen beide Ratschläge befolgt und mir sowohl einen Schüssel aus einem Stück Rohr, als auch den Flacheisenschlüssel gebaut. Beide passen wunderbar, allerdings ist das Problem nach wie vor die Arretierung der Kurbelwelle. Die Bügelvariante aus dem Reparaturhandbuch scheint mir nicht geeignet, da ich dann ja den ganzen Motor abbauen müsste.
Biggi deine Variante mit der Antriebsscheibe des Lüfters ist mir nicht ganz klar. ICh hatte selbst noch eine weitere Idee und wollte diese aber vor dem Ausprobieren hier zur Diskussion stellen. Auch auf die Gefahr hin, das ich mich damit hier blamiere (ich bin auch wahrlich kein Fachmann) hier meine Frage:
Wäre es nicht denkbar Auspuff und Luftfilter abzuschrauben die Zugänge in den Zylinder liegen doch genau gegenüber. Dann könnte man eine Holzstange quer durchstecken (Besenstielabschnitt o.ä.) und hätte so den Kolben blockiert. Da Holz weicher ist als Stahl, sollte doch auch der Kolben keinen Schaden nehmen. Aber wie gesagt, ich bitte um gut gemeinte Kommentare zu dieser Idee bzw. erprobte Alternativen. Vielen Dank für eure Hilfe!
Wombel
Re: Schlüssel für Nutmutter
Verfasst: So 6. Mär 2011, 17:03
von ED Thomas
Wombel hat geschrieben:
Wäre es nicht denkbar Auspuff und Luftfilter abzuschrauben die Zugänge in den Zylinder liegen doch genau gegenüber. Dann könnte man eine Holzstange quer durchstecken (Besenstielabschnitt o.ä.) und hätte so den Kolben blockiert. Da Holz weicher ist als Stahl, sollte doch auch der Kolben keinen Schaden nehmen. Aber wie gesagt, ich bitte um gut gemeinte Kommentare zu dieser Idee bzw. erprobte Alternativen. Vielen Dank für eure Hilfe!
Wombel
der Auslaß ist in der UT-Stellung frei, der Einlaß in der OT-Stellung. mit "durchstecken" ist da nichts.
den Kolben am Auslass oder Einlass mit einem Stück Holz zu blockieren ist auch keine gute Idee. der Kolben ist nicht aus Stahl und wird sicher beschädigt.
eine Möglichkeit, wens nicht anders Möglich: bei kleineren Motoren z.B. von Motorsägen wird der Kolben mit einer Schnur blockiert. dort wird die Zündkerze herausgeschraubt und an der Bohrung eine lange Schnur eingefädelt die den Kolben vor OT blockiert.
wie sieht es denn aus, wenn der Anlasser ausgebaut wird um die Schwungmasse zu blockieren?
ich hatte bei eingebauten Motor bisher immer mit dem Hammer und einem Dorn das Glück. man sollte aber nicht einfach wild drauf los hämmern
Re: Schlüssel für Nutmutter
Verfasst: So 6. Mär 2011, 21:12
von Holderbusch
moin,
wenn du mit einem schlagschrauber arbeitest, brauchst du den motor nicht festzusetzen.
durch die schlag drehbewegung des schlagschraubers geht das wie von allein.
ansonsten kannst du den motor auch von unten übers kurbelgehäuse festsetzen und dann von hand die bundmutter mit deinem rohrschlüssel lösen.
ich mach das immer so, was nicht heissen soll das das es das non+ultra ist...
beste grüsse
holderbusch
Re: Schlüssel für Nutmutter
Verfasst: Do 10. Mär 2011, 21:42
von Wombel
Liebe Holdergemeinde,
Ich wollte mich herzlich bei allen Beteiligten zu meiner Anfrage hier bedanken. Die Nutmutter ging, dank euerer Hinweise zum Schlüsselbau und Blockade der Kurbelwelle (über den Kurbelkassten geht das in der Tat wunderbar!), problemlos runter, der Nocken ist ausgetauscht und der Holder schnurrt wieder!
Kleiner Wehmutstropfen: Beim Wiederzusammenbau war ich unachtsam, bin mit dem Schraubenziehrer abgerutscht und habe ein Loch in den Kühler gedonnert

. Aber ein Kumpelt meinte er könne das wieder Löten. Hoffentlich wird auch das wieder.
Nochmals besten Dank!
Wombel