Holder-Forum • Drehzahl/Leistungsschwäche beim ED II
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Verfasst: Sa 4. Okt 2008, 22:27
von Wombel
Liebe Holdergemeinde,

Zunächst einmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Ratschläge, die ich hier schon erhalten habe. Ich habe im letzten Jahr viel über den ED II gelernt und bisher auch alles so weit gut hinbekommen.

Heute folgendes Problem: Nachdem ich den Anhänger meines Einachsers vollständig zerlegt und wieder aufgebaut habe, war heute die erste Fahrt damit angesagt. Dabei habe ich festgestellt, dass der Holder offensichtlich ein Leistungs- bzw. Drehzahlproblem hat. Sobald die Fahrt etwas bergauf geht schafft es der Holder, selbst bei leerem Anhänger, nicht mehr im 4. Gang. Im 3. Gang geht es auch nur mit Mühe.

Da ich den Holder bisher nur zum Pflügen im 1. Gang verwendet habe, ist mir das bisher nicht aufgefallen.

Der Motor springt immer einwandrei an, und läuft nach kurzer Warmlaufphase auch mit konstanter Drehzahl. Ich vermute, dass es nur ein Einstellungsproblem ist. Ich kann aber die Drehzahl nicht beurteilen, da ich nur diesen ED II kenne.

Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt!

Viele Grüße vom Mittelrhein,

Wombel

Verfasst: Do 9. Okt 2008, 15:41
von Wombel
Nachdem ich zu meinem Thema offensichtlich keine Rückmeldungen bekomme, versuche ich meine Fragen etwas zu präzesieren. Inzwischen bin ich Dank Benutzerhanduch des Sachs D500 etwas weiter gekommen.

Habe den Auspuff ausgebrannt und es kam eine ganze Menge Kohle heraus. Habe auch den Auslassschlitz nach Bedinungsanleitung von Kohleresten befreit (war aber nicht viel). An der Einspritzdüse bin ich gescheitert. Braucht man dafür einen Abzieher? Im Handbuch steht was von "Spezialwerkzeug". Dann habe ich den schon über 3 Jahre alten Diesel im Tank abgesaugt, alle Leitungen leerlaufen lassen, den Kraftstofffilter getauscht und alles wieder mit frischem Diesel aufgefüllt. In dem alten Kraftstoff war aber kein Kondenswasser zu sehen, auch im Kraftstoffilter konnte ich nichts entdecken.

Ich habe den Eindruck, dass der Holder nun schon besser läuft, allerdings noch nicht ganz so wie er soll. Darum noch zwei Fragen an die Erfahrenen:

1. Im Luftfilter und im Schmieröltank befindet sich normales Motorenöl 15-W40. Der Vorgänger hat ihn so betrieben ud sagte mir das das schon passt. Laut Anleitung gehört ja in beides HD SAE20 Öl. Kann es sein, dass der Motor bei zu dickflüssigem Öl (besonders in der kälteren Jahreszeit) einfach zu wenig Luft bekommt und deshalb etwas schwach auf der Brust ist?

2. Habe über einen Freund einen Drehzahlmesser ausgeliehen. In der Betriebsanleitung steht zur Drehzahl nur "8 PS bei Drehzahl 2000U/min". Welche Drehzahl ist damit gemeint? Vollgas? Leerlauf wohl kaum. Wie sollte die Drehzahl (Max, und oder Leerlauf) richtig eingestellt sein?

Vielen Dank bereits im Voraus an die Hilfswilligen.

Wombel

Verfasst: Do 9. Okt 2008, 17:48
von Marc-Philipp
hallo

1. Am Öl kann so viel Leistungsverlust nicht auszumachen sein. Ich habe den 600l (die Nummer größer) und ich fahre seitdem ich den hab mit 15W-40 und der zieht ohne Probleme und läuft einwandfrei (auch im Winter).

2. Bei den "8 PS bei Drehzahl 2000U/min" ist die Vollgasdrehzahl gemeint. Ist bei jedem Motor so angegeben. Also muss dein Motor auf 2000 Touren schon kommen. Über die Leerlaufdrehzahl weiß ich nicht bescheid, auch bei meinem nicht. Schätze mal so um die 800-900 U/min

mfg

Verfasst: Do 9. Okt 2008, 21:56
von biggi
15 W 40 ist nicht zu dickflüssig. das ist nicht die Ursache.

Sieht für mich so aus, als ob das gute Stück nicht genug Diesel einspritzt und er dadurch verhungert; ist praktisch gedrosselt über reduzierte Einspritzmenge.

Vielleicht hat der Vorbesitzer einfach die Einspritzmenge reduziert, um weniger Zweitaktfahne/Rauchentwicklung zu haben und das Ding ggf. etwas zahmer (leichter zu bändigen) zu machen.
Pflügen geht eigentlich auch im 2. Gang (ist gute Schrittgeschwindigkeit) und im Sandboden mit leichtem JOggen auch im 3.

Dreh einfach mal den Rauchgasbegrenzer zwei drei Umdrehungen weiter raus (Mehr Menge, mehr Leistung), und schau mal ob er dann besser geht. Wenn ja, das Spiel so lange wiederholen, bis Dich der Schwarzrauch (Hellgrau..) stört. Dann wieder etwas retour. (Hat schon oft geholfen).

Anleitung steht im Handbuch und u.a. hier:

http://www.einachser.org/holder/Sachs/sachsregler.htm


Die Einspritzdüse kann man mit dem Lösen der beiden 8er Muttern und der Leitungen eigentlich nach oben herausnehmen.
Wenn das nicht geht, kann man Krafstoffleitungen und Muttern lösen, und den Kompressionsdruck zum Lösen nutzen.
Spezialwerkzeug benötigt man nur zum Abdrücken/Strahlprüfung und Einstellen, aber das macht Dir jeder Landmaschinenhändler, der Boschdienst oder Autohändler.
Kannst du ja mal präventiv checken lassen, wenn Rauchgasbgrenzer nicht zielführend.

Verfasst: Do 9. Okt 2008, 23:00
von ED Thomas
Wombel postete
In der Betriebsanleitung steht zur Drehzahl nur "8 PS bei Drehzahl 2000U/min". Welche Drehzahl ist damit gemeint?
die 8ps bei 2000u/min zählen bei belasteten motor.
der unbelastete motor wird auf eine höchstedrehzahl von 2150-2200u/min eingestellt.

bei d600l unbelastet soll die max. höchstdrehzahl für holder auf 2290u/min und im allgemeinen(andere schlepperhersteller) 2500u/min nicht überschreiten.

Verfasst: Fr 17. Okt 2008, 12:52
von Wombel
Vielen Dank zunächst für die hilfreichen Tipps! Alles hat verbesserungen gebracht. Die maximale Drehzahl war zu gering eingestellt und wurde nun bei unbelastetem Motor auf ca. 2200 U/min eingestellt.

Der Vorschlag mit dem Rauchgasbegrenzer hat auch seine Wirkung gezeigt und der Holder fährt nn über all im 4. Gang hoch. Allerdings beim Anfahren am Berg tut er sich noch etwas schwer.

Ich habe dann auf Anraten von biggi die Einspritzdüse ausgebaut. Sie saß sehr fest und ging nur schwer raus. Das untere Ende war erwartungsgemäß total verkokt. Habe alles in Benzin, einer aufgelösten Spülmaschinentablette und wieder in Benzin gereinigt. (Tipp stammt aus einem Audi Forum).

Danach habe ich die Düse an die Kraftstoffleitung angeschlossen aber der Kraftstoff wurde wie zuvor in einer Art Strahl gespritzt, keie Spur von Nebel. Darauf hin war ich beim Bosch Dienst. Der hat die Düse abgedrückt und ebenfalls festgestellt, dass das Strahlbild nicht mehr vorhanden ist (Es ist so weit mir Informationen vorliegen auch noch die erste Einspritzdüse gewesen...). Habe eine neue Düse bekommen und würde die nun gerne einbauen. Zuvor habe ich aber nochmals eine Frage:

Wenn ich mit einer Taschenlampe in den Sitzt der Düse am Zylinderkopf leuchte, sehe ich unten auch noch einige verkokte Stellen. Wie bekomme ich das am besten sauber. Den Zylinderkopf würde ich gerne dran lassen (never change a running system). Wie peinlich sauber muss das überhaupt sein?

Den Rauchgasbegrenzer hatte ich zuvor schon fast auf Anschlag rausgedreht. Der Holder ist zwar besser gefahren (s. oben) aber ich denke das kann nicht die "normale" Einstellung sein. Dennoch raucht der Auspuff kaum. Wie weit ist der Begrenzer denn "normalerweise" herausgedreht? Ich lebe hier auf ca. 300m ü.NN.

Freue mich wie immer über Hilfe!

Viele Grüße, Wombel

Verfasst: Fr 17. Okt 2008, 16:04
von biggi
Wichtig ist beim Einbau der Düse, dass ein neuer Kupferdichtring verwendet wird und die Dichtfläche der massiven Kupferdichtung (entspricht in den Maßen nahezu einer Dichtung für 14er Ölablaschraube beim PKW (s.Opel ...))
sauber ist.

Dichtsitz mit einem Hartholz reinigen. Ggf . auch alles wo Du rankommst.
Würde da aber nicht zu viel machen, da auch alles wieder über den Kolben in den Auspuff und dann ins freie muss. Dann lieber mit dem Entsprechenden Zusatz im Betrieb verbrennen.

Rauchgasbegrenzer ist ein ziemlich langer Trum. Der steht schon mal weiter draussen, wenn ich das noch recht vor Augen habe, so 3 cm sichtbare Gewindelänge.#

s, auch hier in den Schnittbildern: http://www.einachser.org/holder/Sachs/sachsregler.htm

Bau erst mal die Düse ein, und dann musst Du ggf. den Rauchgasbegrnezer noch einmal feinjustieren.

Faustformel ist: Beim schlagartigen Vollgasgeben soll er gerade anfangen leicht schwarzzurauchen.

Ggf. auch noch den Auspuff demontieren, Schlitze reinigen und Auspuff ausbrennen. Ist ggf. auch noch nicht gemacht worden.

Verfasst: Fr 17. Okt 2008, 23:14
von ferdimh
Hallo!
Mir hat ein Freund gezeigt, dass man den Ring weiterverwenden kann, wenn man ihn erst reinigt (groben Dreck abkratzen), dann mit ner Lötlampe bis auf Rotglut erhitzt und sofort in kaltes Wasser taucht. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das klappt. Ich habe das jetzt meinem Ring bereits zweimal zugemutet, und er ist immer noch dicht. Er wird es vermutlich auch noch ein drittes Mal über sich ergehen lassen müssen...

Gruß,

Ferdinand

Verfasst: Sa 18. Okt 2008, 09:05
von biggi
Und nun an der richtigen Stelle.

Hallo Ferdinand,

was Du meinst ist das sogenante "Weichglühen" der Dichtung.

Basis ist natürlich, dass das gute Stück die Form weitgehend gehalten hat und nicht ungleichmäßig plattgedrückt (also umlaufend gleich dick ist) oder sonstwie beschädigt/verformt wurde.

Mache ich bei Ölablassschrauben .. auch häufig, wenn aus Vollmaterial. Aber bei Düsen eigentlich nur im Notfall bis Neuteil da ist, besonders wenn Düse mit Spannpratze "einseitig" im Kopf fixiert wird. Für 50 ct ist mir das Risiko zu hoch.

Ist halt Sache des Gefühls und "des Glückes".

Gruß

Biggi