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Verfasst: So 19. Feb 2006, 20:19
von Michael Sander
Hallo Holderfreunde!
Wir haben seit 1959 einen Holder B12 in unserer Familie.
Arbeiten muß er natürlich nicht mehr das Meiste.
Allerdings habe ich ein kleines Problem. Wenn ich mit ihm einen Berg hinauf fahre, geht die Drehzahl bei foll durchgetretenen Gaspedal langsam in die Kniehe. Ziemlich weit unten fängt sich der Motor dann und startet für einen kurzen Moment wieder voll durch um dann wieder mit der Drehzahl runter zu gehen. Das Problem ist nicht immer da. Der Motor ist ansonsten noch sehr durchzugsstark uns springt gut an. Hat von Euch einer einen Vorschlag, wie man das Problem beheben kann?
freundliche Holdergrüße
Michael
Ihr könnt ja mal auf meine Seite Schauen
www.holder-b12.de
Verfasst: Mo 20. Feb 2006, 12:53
von Herby
Hallo Michael,
ein ähnliches Phänomen hatte ich auch am Samstag. Ich fuhr mit meinem B12 einige Kilometer bergauf, mit leerem 1-Achs-PKW-Anhänger. Im 2. Gang hat er auch die Drehzahl sinken lassen und zog dann wieder leicht an.
Nach einigen Kilometern im 3. Gang immernoch bergauf, starb dann der Motor mit seltsamen Geräuschen ab und ich konnte ihn erst wieder nach ca. 15 Minuten starten und dann auch weiterfahren. Ich weiß nicht, was das war, er hat die ganze Zeit beim Fahren gequalmt. Ich hatte das Gefühl, daß er abgesoffen ist, vielleicht zuviel Öl bekommen, was er nicht verbrennen konnte, keine Ahnung.
Gott sei Dank läuft er seit dem aber auch wieder, der Motor scheint wohl nicht kaputt zu sein. Er springt immernoch super an und die Geräüsche sind weg, er läuft jedenfalls wieder.
Ich muß dazu sagen, daß ich den Holder erst seit 2 Wochen besitze und absolut keine Erfahrungen mit dem Teil habe, die sammele ich gerade.
Natürlich weiß ich auch nicht, wann ich dem Guten Stück zuviel zumute. Ist der 3. Gang nur für Leerfahrten geeignet und benutzt man den 1. und 2. unter Belastung? Was schafft Dein Holder so im Reglefall?
Auf Deiner Homepage habe ich gesehen, daß Du einen Einachshänger mit Holz dahinter hängen hast. Kannst Du mir sagen, mit welchem Gang Du diese Belastung ziehst. Ich habe den Eindruck, daß mein B12 für solche Belastung recht schwach ist. Im 3. Gang hätte ich mit so einer Ladung absolut keinen Erfolg. Mein Holder macht schon bei leerem Anhänger im 3. die Grätsche, wenn es mal ein bisschen bergauf geht.
Kannst Du mir über die Zugfähigkeit ein paar Tips mitgeben?
Die Antworten zu Deiner Frage halte ich auch mal im Auge, weil meiner das unter stärkerer Belastung auch leicht macht.
Danke für Deine Antwort im Voraus.
Gruß
Herbert
Verfasst: Mo 20. Feb 2006, 20:48
von Michael Sander
Hallo Herbert!
Also ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber dein Holder scheint wirklich etwas schwach auf der Brust. Den Anhänger ziehe ich voll beladen im sechsten Gang! Wenn es bergauf geht, muß ich einen Gang zurück schalten. Bei besonders steilen Hängen muß auch schonmal der vierte Gang rein. Aber da kann auf der Straße kommen was will. Selbst im Wald fahre ich auf den Wegen im vierten Gang. Was mir bei deinem Holder etwas sorgen macht, sind die komischen Geräusche vor dem Ausgehen. Ich hoffe nicht, dass es ein Kolbenfresser war, der sich nach dem Abkühlen des Motors wieder gelöst hat. Das muß aber nicht sein! Hast Du schon mal deinen Auspuff auseinander genommen? Wie Du weißt ist der Holder ja ein Zweitakter. Und da bleibt immer reichlich Öl und Ruß im Auspuff hängen. Nimm ihn mal ab, kratze den Dreck hinaus und brenne ihn am besten dann mit etwas Benzin aus. Du solltes unbedingt mal einen Blick in deinen Öltank werfen. Wenn unten das Rörchen verstopft ist, kommt logischerweise kein Öl mehr nach. Und das kannn der Holder garnicht haben. Als Motoröl mag der Holder am liebsten HD20 Öl. Das gibt es aber nicht mehr zu kaufen. Ich fahre immer zu meinem Rasenmäher Händler und kaufe HD30. Es gibt bei den Ölen Voll- und Teilsynthetische Öle. Prinzipiell kann man so weit wie ich das weiß beide Öle verwenden. Allerdings kann der Holder die Vollsynthetischen Öle nicht ganz verbrennen, sprich er spuckt sehr viel Öl wieder aus. Das sammmelt sich dann im Auspuff und kann ihn verstopfen. Ich hatte im Sommer einmal einen Auspuffbrand. Dann fängt der Auspuff an zu qualmen (und zwar wie Sau!!) und er spuckt reichlich Dreck raus. Dann heißt es Ruhe bewaren und den Trecker auf keinen Fall ausschalten. Am besten im Standgas laufen lassen und warten bis der Auspuff ausgebrannt ist. Pass dann aber auf, dass nicht unbedingt einer von den Grünen in der Nähe ist

Schreib mir aber bitte, ob es mit deinem B12 wieder aufwerts geht. Würde mich wirklich interessieren! Ich drücke dir die Daumen das es nur der Auspuff ist!
alles Gute
Michael
Verfasst: Mo 20. Feb 2006, 21:47
von ecki
@ Herby
Habe mir deinen bericht grade durchgelesen. in einem anderen bericht hattest du geschrieben das du den B12 neu hast und ihn zum landmaschinenhändler bringen wolltest zum öle wechseln.
Ich tippe darauf das die zufuhr des schmieröls unterbrochen worden ist.dieses ist aber einfach zuüberprüfen indem du die ölleitungen an der ölpumpe losschraubst und abwartest bis das öl blasenfrei austritt. danach die beiden leitungen die zum motorgehäuse gehen abschrauben und in die bohrungen vom motorgehäuse öl mit einer ölkanne einspritzen. so bist du sicher das die lager beim starten nach unterbrechung der ölzufuhr geschmiert werden. und wie gesagt den anschluss am öltank kontrollieren ob der nicht verdreckt ist und am besten die ölleitung auch neu machen. die zwischen tank und pumpe. habe ich bei meinem B12 letztes jahr auch erneuert und zwar aus tekalan leitung. diese gibt es in schwarz und in durchsichtig. am besten ist durchsichtig.
Und zum auspuff kann ich nur sagen abbauen zerlegen und mit einem brenner falls zur hand ausbrennen aber nicht in geschlossenen räumen machen. wenn kein brenner zur hand dann ein wenig benzin nehmen. ist halt wie früher beim moped da wurde der auspuff auch immer mal ausgebrannt.
Und wenn du den auspuff abhast schau dir den auslass auch einmal an. dort setzt sich auch gerne ölkohle ab.
mfg ecki
Verfasst: Di 21. Feb 2006, 12:53
von Herby
Hallo Michael und Ecki,
vielen Dank für Euere Tips. Habe mit der Werkstatt gesprochen, der Monteur hat die Leitungen alle sauber gemacht, eine erneuert und auch den Dieselfilter ersetzt. An eine Kolbenfresser möchte ich eigentlich nicht wirklich glauben. Nachdem der Motor wieder angesprungen ist, bin ich den Weg komplett mit Hänger bergab normal zurückgefahren. Es waren schon gute 2-3 Km. Und er hat eigentlich ganz normalen Klang. Er sprang auch wieder ganz normal an. Ich hoffe, diese Aktion ist gut überstanden aber man weiß ja nie.
Das mit dem Auspuff klingt aber gut. Wenn ich mich so an mein alte Mofazeit erinnere, dann das Ausbrennen vom Auspuff immer einen Kraftzuwachs gebracht. Daran habe ich noch nicht gedacht, der Tip ist super, denke ich.
Sobald es wärmer ist, werde ich mal mit dem Schrauben anfangen. Öl scheint er aber auch gut zu bekommen. Unter Belastung raucht er und es stinkt ein wenig nach verbranntem Öl.
Ich glaube, ich muß noch ein wenig fahren üben. Auf der Geraden zieht der Holder meinen Anhänger eigentlich auch ganz gut. Im 2. Gang (der 5. gemeint) hat er sehr wenig Probleme. Vielleicht habe ich zu oft den 6. Gang drin und muß halt früher in den 5. wechseln. Scheinbar setze ich wohl zuviel Kranft bei dem kleinen Kerl voraus und verlange dann auch sicherlich zuviel.
In den nächsten Tagen werde ich mal die Gänge unter Belastung genauer testen, dann weiß auch sicherlich, wann welcher Gang der bessere ist.
Den Auspuff werde ich auch mal nach Karneval ausbrennen, vielleicht bringts ja wirklich was.
Nochmals vielen Dank für Euere Tips, ich halte Euch auf dem Laufenden.
Gruß
Herbert
Verfasst: Di 21. Feb 2006, 21:51
von biggi
Hallo,
Was gerne passiert, wenn er im Betrieb immer nur fast ausbrennt, ist, dass sich im Auspullf Ölkohle am Ende des Anschlusssteg an den Kopf/Übergang zum Hauptrohr ringsherum als eine Ring ablagert, ähnlich einer Drosselscheibe von den Motorrädern. Dann ist auch die Leistung weg. Merkt man eigentlich immer, dass er gerne lange weiß qualmt, da sich hier das überschüssige Motorenöl sammelt, und bei heißen Agbasen/Vollast erst einmal verdampft wird.
Bevor ich zu Benzin .... gegriffen habe, war meine Lösung zum Thema ausbrennen (egal ob Mofa ..):
Auf die Glut eines Grills gelegt, scön in HOlz gepackt, und dann ziehen lassen, ggf. mit Pressluft die Flammen im Topf anheizen, damit er richtig ausglüht, und keine getrocknet Ölkohle im Inneren bleibt.
Abkühlen lassen. Anbauen, Fertig.
Gruß
Biggi
Verfasst: Fr 24. Feb 2006, 09:44
von Michael Sander
Hallo Rolf!
Meinst Du den Fliehkraftregler vorne im Gehäuse? Hast Du Ahnung davon wie man ihn einstellt? Wenn die Drehzahl am Berg sinkt, nehme ich das Gas einmal ganz zurück und trete das Pedal ganz durch und schiebe das Handgas ganz nach vorne. Dann gibt der Motor wieder richtig gas. Aber leider fällt die Drehzahl dann wieder. Es wäre echt klasse, wenn Du wüßtest wie ich das behebe. Aber das Problem hat der Holder schon so lange wie wir ihn besitzen. Ich denke dann war der Regler nie richtig eingestellt.
freundliche Holdergrüße
Michael
Verfasst: Fr 24. Feb 2006, 19:05
von Herby
Hallo zusammen,
zunächst muß ich mich bei Euch recht herzlich bedanken, die Ursache des enormen Leistungsverlustes war tatsächlich der Auspuff schuld.
Bereits der Auslasskanal im Zylinder war nur noch ein viertel geöffnet, der Rest war komplett zugerust, ca. 1 cm stark. Die Abgase konnte fast garnicht mehr raus. Aus dem Auspuff selbst bröselten geradezu Riesenbrocken an Ruß beim Auseinandernehmen heraus.
Heute habe ich alles sauber gemacht und wieder zusammengebaut. Ich würde sagen, er hat etwas die 4-5-fache Kraft zu vorher. Überhaupt kein Vergleich. Er hört sich auch nun ganz anders an, viel dumpfer und satter im Klang. Er zieht nun toll. Den steilsten Berg in unserem Dorf bin ich eben noch im 6. Gang hochgefahren, ohne daß er nur irgendwie die Drehzahl gesenkt hat (und der Berg ist heftig).
So hatte ich mir auch die Traktorleistung vorgestellt, meine Endtäuschung hat sich förmlich in Begeisterung für das Gerät gewandelt.
Ich hätte niemals gedacht, daß das soviel ausmacht. Aber, wenn man den Auspuff 40 Jahre nicht ausbrennt, kann das wohl mal vorkommen.
Nochmals meinen Dank an Euch Profis, Ihr habt mir sehr geholfen. Übrigens ist das Phänomen mit dem unterschiedlichen Gasgeben und Drehzahlsteigern nun auch erledigt. Wenn die Drehzahl sinkt, dann gibt der Trecker selbst ein bischen Gas und zieht wieder an. Also ist das auch gleichzeitig damit offensichtlich behoben worden.
Gruß an Euch alle.
Herbert
Verfasst: Fr 24. Feb 2006, 22:46
von ecki
Hallo Herbert
Freut mich das wir dir helfen konnten. dann noch viel spass mit dem B12.
@ michael
Hast du ein handbuch vom sachs diesel 600? dort steht alles wunderbar beschrieben wie man den regler einstellt.
mfg ecki
Verfasst: Mo 27. Feb 2006, 12:30
von Michael Sander
Also ich habe noch alle Unterlagen die Damals beim Kauf dabeigewesen sind. Habe aber keine Reperaturanleitung. Habt ihr die vieleicht als Kopie? Ich könnte euch auch meine Unterlagen als Kopie zusenden. Aber ich denke, die habt ihr bestimmt selber
freundliche Holdergrüße
Michael
Verfasst: Mo 27. Feb 2006, 14:41
von ecki
Hallo rolf und michael
Ich meine das blau-graue buch vom 600er sachs diesel.ist die repararuranweisung.
Michael das buch gibt es noch als neuen nachdruck beim schwungradversand. schau da mal nach.
mfg ecki
Verfasst: Mo 27. Feb 2006, 17:11
von dreyerh3
Hallo Michael,
ich habe Dir die Reparaturanleitung geschickt.
Beste Grüße
Hermann
Verfasst: Di 28. Feb 2006, 20:40
von Michael Sander
Hallo Leute!
Vielen Dank für eure Hilfe! Ihr habt mir gut geholfen und ich denke, ich werde das Problem in den Griff bekommen. Wenn nicht, schreibe ich euch wieder
alles Gute!
Michael