Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte alle alten "Holderhasen" begrüßen.
Lange habe ich nach einem Traktor gesucht und bin kürzlich auf einen Holder B12 gestoßen, den ich nun endlich kaufen konnte. Er hat lange rumgestanden, nun möchte ich ihn wieder ein bisschen schön machen, um ihn hier und da mal ein wenig zu fahren. Am letzten Mittwoch habe ich ihn beim Bauern abgeholt und über ca. 15 Km gefahren. Er lief eigentlich ganz gut, obwohl er lange gestanden hat und die Öle recht alt waren.
Heute bringe ich ihn zum Landmaschinenhändler und lasse alle Öle und Fette erneuern. Ich denke, das tut ihm ganz gut und somit ist er technisch dann wieder fit.
Ich besitze einen kleinen ungebremsten PKW-Anhänger, mit dem ich gerne im Wald etwas Holz machen möchte.
Kann mir von Euch Profis mal einer seine Erfahrungen schreiben, wie sich der Holder mit einem 750 Kg - Anhänger fahren läßt? Ich hatte den Eindruck, daß der Holder recht schwach ist. Auf der Heimfahrt sind wir (mein Sohn 13 und ich) einen kurzen steilen Berg im 3. Gang raufgefahren. Der Holder wurde immer langsamer, qualmte ein wenig und ging dann auch aus. Ich mußte ihn dann im 1. Gang auf die Kuppe fahren.
Nun frage ich mich, ob er später denn auch den kleinen Anhänger beladen ziehen kann oder muß ich dann im 1. od. 2. Gang fahren, damit er die Last schafft?
Der Bauer erzählte mir beim Kauf, daß der Holder angeblich mit dem Hängerchen spielen würde. Man würde sich grundsätzlich in der Kraft der 12 PS täuschen.
Irgendwie hatte ich aber einen ganz anderen Eindruck. Kann es daran liegen, daß er durch die lange Standzeit überall recht steif geworden ist und für sich selbst recht viel Kraft benötigt? Oder hat der Bauer hier ganz gut übertrieben?
Könnt Ihr mir mit Eueren Erfahrungen weiterhelfen? Ich hoffe ja nicht, daß er technisch defekt ist. Den Eindruck habe ich eigentlich nicht. Er springt ohne Vorglühen super an und läuft, wie ein Uhrwerk. Bei Vollgas qualmt er zwar recht ordentlich aber bei 3/4 Gas läuft er recht ruhig und schnurrt vor sich hin.
Für Euere Hilfe danke ich Euch sehr.
Gruß
Herbert
PS: Allzeit gute Fahrt für Euch und rast nicht so *lach*
Neuling sucht Erfahrungen von B12 - Kenner
Hallo Herby,
das der B12 im 3. Gang an Steigungen in die Knie geht ist völlig normal. Da muß du eben runterschalten. Ich benutze meinen B12 auch zum Holz holen und lade dieses auf einen 800 kg PKW Anhänger, der bestimmt jedesmal hoffnungslos überladen ist. Nichtsdestotrotz möchte ich meinen B12 nicht missen. Auf ebener Strecke erreicht er eine durchaus akzeptable Geschwindigkeit und im Wald ist er einfach unschlagbar. Habe heute noch für einen Kumpel Baumstämme aus dem Wald gezogen. Es ist einfach erstaunlich was der "KLEINE" so zieht.
Bei deinem ungebremsten Anhänger muß du jedoch vorsichtig sein, da die eingetragene Anhängelast bei ungebremsten Anhängern meines Wissens nur 450 kg beträgt.
Gruß aus dem flachen Münsterland
Thomas
das der B12 im 3. Gang an Steigungen in die Knie geht ist völlig normal. Da muß du eben runterschalten. Ich benutze meinen B12 auch zum Holz holen und lade dieses auf einen 800 kg PKW Anhänger, der bestimmt jedesmal hoffnungslos überladen ist. Nichtsdestotrotz möchte ich meinen B12 nicht missen. Auf ebener Strecke erreicht er eine durchaus akzeptable Geschwindigkeit und im Wald ist er einfach unschlagbar. Habe heute noch für einen Kumpel Baumstämme aus dem Wald gezogen. Es ist einfach erstaunlich was der "KLEINE" so zieht.
Bei deinem ungebremsten Anhänger muß du jedoch vorsichtig sein, da die eingetragene Anhängelast bei ungebremsten Anhängern meines Wissens nur 450 kg beträgt.
Gruß aus dem flachen Münsterland
Thomas
Moin,
mein Glückwunsch zu der Neuerwerbung!
Die Idee mit dem Erneuern der Schmiermittel geht schon in die richtige Richtung.
Der B12 hat einige Stellen, die man ruhig mal inspizieren könnte.
Das Reglergehäuse am Motor, den Frischöltank, das Luftfilter und das Getriebe findet der Landmaschinenhändler mit Sicherheit ziemlich schnell…..
Um an das Lenkgetriebe zu kommen, muß man sich erst einmal die Pfoten durch Demontage des Auspuffs schwärzen.
Einmal schwarz, könnte man auch den Schiebesitz der Kupplungsscheibe auf dem Keilwellenprofil inspizieren. Brauner Belag deutet auf Tribokorrosion. Etwas Karamba o.ä. verlangsamt den Verschleiß an dieser Stelle. Die Lagerung der Ausrückerwelle verträgt auch eine (hoffentlich nicht letzte) Ölung.
Schraubt man mal am Kurbelgehäuse des Motors unten den Deckel bzw. die Ölfangschale ab, kann man den Zustand des Luftfilters beurteilen. Fasern zeugen von dessen Auflösungserscheinungen.
Aber auch am Dieseltank befindet sich eine interessante Stelle (Vorhandensein hängt vom Baujahr ab, wenn, dann in Fahrtrichtung vorn unten rechts). Dort findet man nach einigen Verrenkungen die Siebkerze des Ölrücklaufs. Interessante Ablagerungen zeugen vom Vorleben des Motors....
Das Getriebe fordert ebenfalls etwas Hingabe. Öl ablassen und neues einfüllen beruhigt das Gewissen - sollte man denken. Ein Sammelbecken am B12-Getriebe ist der vordere Zapfwellenantrieb. Da Wasser (Kondenswasser) nun mal zur tiefsten Stelle strebt und der Ölablaß sich weiter hinten „hinter einem Berg" befindet, bestehen gute Chancen, einer alten Öl-Wasser-Emulsion weiter Asyl zu gewähren.
Äußeres Indiz dafür ist Leckage am RWD (Radialwellendichtring; Simmerring) der vorderen Zapfwelle. Streifenförmige Korrosion auf der Lauffläche der Welle an der Kontaktstelle Dichtlippe/Welle ist die Ursache. Wechselt man nur den Dichtring, dann kurbelt man den Umsatz der RWD-Hersteller an. Hier hilft nur Überschleifen der Zapfwelle und neuer RWD.
Neben diesen öligen Stellen hat der B12 auch einige Schmiernippel - wer suchet, der findet. Einige sind mitunter gar nicht zu finden (selbst wenn man die Öl-Erde-Kruste beseitigt haben sollte). Ein montierter Mähwerksantrieb verdeckt die beiden Schmiernippel der Pedalwelle. Ohne Abschrauben ist nichts zu machen.
Daß man sich auch um die Schmiernippel der Bremswellen kümmern sollte, dürfte klar sein. Wenn allerdings die O-Ringe auf der Nockenseite verschlissen sind, fettet man u.U. die Bremstrommel gleich mit. Da hilft nur Nabe abbauen. Ein Blick darunter schadet aber auch nicht - kann man doch gleich die Bremsbacken inspizieren.
Seitlich des Getriebes befinden sich oberhalb der Achsrohre ebenfalls zwei Schmiernippel. Diese versorgen die Kegelrollenlager des Differentialgetriebes. Das alte Fett wandert beim Nachschmieren in das Getriebe. Daher bietet es sich an, das Nachfetten an dieser Stelle bei abgelassenem Öl vorzunehmen und das alte Fett gleich zu entfernen.
Der Anlasser könnte auch etwas Zuwendung gebrauchen: Abschrauben und das Ritzel auf leichte Verschiebbarkeit prüfen; ggf. nachschmieren. Auch der Zahnkranz auf dem Schwungrad verträgt etwas Fett.
Erfahrungsgemäß wird die Fettung der Lager in der Lichtmaschine ebenfalls erneuerungsbedürftig sein.
Die anderen Stellen findet man relativ einfach.
In diesem Sinne noch viel Spaß mit dem Trecker
Tilmann
mein Glückwunsch zu der Neuerwerbung!
Die Idee mit dem Erneuern der Schmiermittel geht schon in die richtige Richtung.
Der B12 hat einige Stellen, die man ruhig mal inspizieren könnte.
Das Reglergehäuse am Motor, den Frischöltank, das Luftfilter und das Getriebe findet der Landmaschinenhändler mit Sicherheit ziemlich schnell…..
Um an das Lenkgetriebe zu kommen, muß man sich erst einmal die Pfoten durch Demontage des Auspuffs schwärzen.
Einmal schwarz, könnte man auch den Schiebesitz der Kupplungsscheibe auf dem Keilwellenprofil inspizieren. Brauner Belag deutet auf Tribokorrosion. Etwas Karamba o.ä. verlangsamt den Verschleiß an dieser Stelle. Die Lagerung der Ausrückerwelle verträgt auch eine (hoffentlich nicht letzte) Ölung.
Schraubt man mal am Kurbelgehäuse des Motors unten den Deckel bzw. die Ölfangschale ab, kann man den Zustand des Luftfilters beurteilen. Fasern zeugen von dessen Auflösungserscheinungen.
Aber auch am Dieseltank befindet sich eine interessante Stelle (Vorhandensein hängt vom Baujahr ab, wenn, dann in Fahrtrichtung vorn unten rechts). Dort findet man nach einigen Verrenkungen die Siebkerze des Ölrücklaufs. Interessante Ablagerungen zeugen vom Vorleben des Motors....
Das Getriebe fordert ebenfalls etwas Hingabe. Öl ablassen und neues einfüllen beruhigt das Gewissen - sollte man denken. Ein Sammelbecken am B12-Getriebe ist der vordere Zapfwellenantrieb. Da Wasser (Kondenswasser) nun mal zur tiefsten Stelle strebt und der Ölablaß sich weiter hinten „hinter einem Berg" befindet, bestehen gute Chancen, einer alten Öl-Wasser-Emulsion weiter Asyl zu gewähren.
Äußeres Indiz dafür ist Leckage am RWD (Radialwellendichtring; Simmerring) der vorderen Zapfwelle. Streifenförmige Korrosion auf der Lauffläche der Welle an der Kontaktstelle Dichtlippe/Welle ist die Ursache. Wechselt man nur den Dichtring, dann kurbelt man den Umsatz der RWD-Hersteller an. Hier hilft nur Überschleifen der Zapfwelle und neuer RWD.
Neben diesen öligen Stellen hat der B12 auch einige Schmiernippel - wer suchet, der findet. Einige sind mitunter gar nicht zu finden (selbst wenn man die Öl-Erde-Kruste beseitigt haben sollte). Ein montierter Mähwerksantrieb verdeckt die beiden Schmiernippel der Pedalwelle. Ohne Abschrauben ist nichts zu machen.
Daß man sich auch um die Schmiernippel der Bremswellen kümmern sollte, dürfte klar sein. Wenn allerdings die O-Ringe auf der Nockenseite verschlissen sind, fettet man u.U. die Bremstrommel gleich mit. Da hilft nur Nabe abbauen. Ein Blick darunter schadet aber auch nicht - kann man doch gleich die Bremsbacken inspizieren.
Seitlich des Getriebes befinden sich oberhalb der Achsrohre ebenfalls zwei Schmiernippel. Diese versorgen die Kegelrollenlager des Differentialgetriebes. Das alte Fett wandert beim Nachschmieren in das Getriebe. Daher bietet es sich an, das Nachfetten an dieser Stelle bei abgelassenem Öl vorzunehmen und das alte Fett gleich zu entfernen.
Der Anlasser könnte auch etwas Zuwendung gebrauchen: Abschrauben und das Ritzel auf leichte Verschiebbarkeit prüfen; ggf. nachschmieren. Auch der Zahnkranz auf dem Schwungrad verträgt etwas Fett.
Erfahrungsgemäß wird die Fettung der Lager in der Lichtmaschine ebenfalls erneuerungsbedürftig sein.
Die anderen Stellen findet man relativ einfach.
In diesem Sinne noch viel Spaß mit dem Trecker
Tilmann