Holder-Forum • unrunder Leerlauf
Seite 1 von 1

Verfasst: Di 8. Mai 2007, 20:25
von Pulsnitzer
Hallo zusammen.
Mein EDII läuft im Leerlauf unrund. In einem andern Thread wurde erwähnt, das Öl im Regler zu wechseln da es evtl. mit Diesel verdünnt sein könnte.

Um den Leerlauf wieder hinzubekommen gehe ich jetzt Schritt für Schritt vor.
Zuerst besorge ich mir einen neuen Dieselfilter,
dann werde ich die Leitungen komplett entlüften,
und die Fördermenge messen (1,85 ccm bei 100 Umdrehungen) und bei Bedarf mit dem Rauchgasbegrenzer einstellen.

Wenn das nichts hilft würde ich auch das Öl im Regler wechseln, aber wie bitte wechsle ich denn das Öl im Regler?

Bin für jede Hilfe dankbar.
Gruß
Richard

Verfasst: Di 8. Mai 2007, 21:42
von Holderfreund Rinteln
Hallo Richard,

unterm Reglergehäuse sitzt eine Ölablassschraube. Die einfach rausdrehen. Öl läuft dann raus. Vorher wäre es gut wenn der holder nochmal läuft sodass sich das öl im reglergehäuse erwärmt.

Gruß Michael

Verfasst: Di 8. Mai 2007, 22:20
von Dennis Lang
hallo richard,
ich hatte das problem mit dem unrunden motorlauf beim ed II auch. habe auch kraftstofffilter gewechselt, tank gesäubert, leitungen gesäubert und den regler nach dem handbuch eingestellt, dannach musste ich aber feststellen das es dran nicht lag sondern die einspritzdüse nicht bei 120 bar geöffnet hat, sondern unregelmässig bei etwa 80 bar geöffnet hat, das hat dazu geführt das zufrüh eingespritzt wurde und sich die motordrehzahl ständig im standgas verändert hat! also am besten lässt du die einspritzdüse gleich mit überprüfen aber kannst ja mal zuerst die vorarbeiten erledigen wie säubern und öl wechseln.

gruss dennis

Verfasst: Mi 9. Mai 2007, 07:41
von Pulsnitzer
Hallo zusammen,
dann war ich mit meinem Gedanken richtig daß es sich beim Reglergehäuse um den Kurbelkasten handelt. So heißt das Teil zumindest in der Ersatzteilliste.
Dort suppt mein EDII ganz schön, aber ich habe davon noch die Finger gelassen weil ich für den Kurbelkasten Deckel noch keine Dichtung habe und ich befürchte beim demontieren, abdichten mit Dichtungsmasse und wieder zusammenbauen diese Dichtung komplett zu zerstören.
Leider geht aus den Ersatzteillisten nicht hervor, ob das eine Papierdichtung oder was auch immer für ein Teil ist.

Beim nachdenken darüber (unrunder Leerlauf und Ölwechsel im Kurbelkasten) fällt mir allerdings auf, daß sich das Leerlaufverhalten nach dem nachfüllen mit frischem Öl zum positiven verändert hat. Also die Schwankungsbreite nicht mehr so extrem ausfällt.
Ist aber vielleicht auch nur Einbildung.

Die Einspritzdüse zur Überprüfung geben kommt erst dann in Frage, wenn ich eine zweite bei mir in der Werkstatt liegen haben. Gebranntes Kind scheut das Feuer.

Trotzdem danke an euch.

Gruß
Richard

Verfasst: Mi 9. Mai 2007, 14:24
von zapzap1974
Hallo Richard!

Leider sind Deine Schlüsse die Du aus den o.g. Antworten gezogen hast, etwas falsch... (Sorry)

Zum Kurbelgehäuse: Das Kurbelgehäuse hat an der Unterseite eine Platte, die mit 4 Schrauben gesichert ist. In der Mitte der Platte ist eine Ölablassschraube. Diese einfach nur rausschrauben, dann kommt auch das überschüssige Öl aus dem KURBELGEHÄUSE raus! Diese Arbeit soll man von Zeit zu Zeit beim ED2 machen, damit sich nicht so viel Öl (aufgrund der Verlustschmierung) ansammelt.

Zum REGLERGEHÄUSE: Um hier das Öl zu wechseln, musst Du auch die richtige Ölablassschraube öffnen. Das komplette Reglergehäuse sitzt vor dem Zylinder und unter dem Kühler. In Fahrtrichtung links hast Du im Reglergehäuse ein Ölschauglas. Ein kleines Stückchen davor sitzt an einer "schrägen Kante" eine Schraube (unten an der Ecke). Diese einmal öffnen und es kommt ca. 1/2 Liter Öl raus. Schraube wieder reindrehen, wenn alles rausgelaufen ist und durch neues ÖL (SAE20) ersetzen (1/2 Liter).

Die Ursache für das "Sägen" im Leerlauf (unregelmäßiger Lauf des Motors) ist aller Wahrscheinlichkeit das Öl im Reglergehäuse. Ist es zu dünn, haben die Schalen des Fliehkraftreglers zu wenig Widerstand. Das ist dann auch der Grund für das Sägen.

Trotzdem solltest Du auch mal bei Gelegenheit die Einspritzdüse und die Dieselpumpe beim Boschdienst überprüfen lassen. Das kann eigentlich nie schaden.

Verfasst: Mi 9. Mai 2007, 15:09
von Pulsnitzer
Hallo zapzap1974,
das Schauglas in Fahrtrichtung links kenne ich, ebenso die Ablassschraube am Kurbelkasten.
In Fahrtrichtung rechts etwas oberhalb des Ölschauglases ist der Einfüllstutzen für das Öl im Reglergehäuse. Eine Ablassschraube am Reglerghäuse muss ich heute abend mal suchen.
Mir war bisher nicht bewusst, daß sich im Kurbelgehäuse nur überschüssiges Öl ansammelt, aber ansonsten keine Schmierwirkung mit darin befindlichem Öl verbunden ist.
In meiner Bedienungsanleitung steht zum Thema "Ölschauglas" nur, daß dort regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf nachzufüllen ist. Ablassschraube?, ich muss einfach mal am lebenden Objekt suchen.

Vielen Dank für den Hinweis, Antwort kommt.

Verfasst: Mi 9. Mai 2007, 15:53
von Pulsnitzer
Hier noch ein PS,
wohin verabschiedet sich eigentlich das Öl aus dem Reglergehäuse. Nachgefüllt habe ich ja schon mal, also ist auch Verbrauch da. Am Schauglas, Gashebel und in der Gegend ist bei mir alles trocken. Lediglich am Kurbelgehäuse suppt der Holder.

Gruß
Richard

Verfasst: Mi 9. Mai 2007, 17:59
von holderfahrer
Hallo
Wo suppt der Holder den Genau.Am flansch zwischen Kurbel und Reglergehaüse.
Oder unterhalb des Kurbelgehäuses.an dem Deckel?

Holdergruß MAnuel

Verfasst: Do 10. Mai 2007, 07:42
von Pulsnitzer
Hallo alle zusammen,
@zapzap1974: ich habe mich gestern abend mit einem Bier, einer Zigarette und der Ersatzteilliste neben meinen Holder gesetzt und das ganze mal angesehen. Und dann -> ich habs verstanden!!!
Die Ablassschraube ist vorhanden und gehört natürlich zum Reglergehäuse.
Der Kurbelkasten selber hat keine Ablassschraube, sondern nur die vier Schrauben zum öffnen.
Und wenn ich dann auch noch die Brille putze erkenne ich auch daß Reglergehäuse und Motor mit Kurbelkasten komplett getrennte Einheiten darstellen.
Es bestätigt sich wieder mal: wer lesen und Explosionszeichnungen lesen kann, der ist klar im Vorteil.

@holderfahrer: er suppt nur am Deckel des Kurbelkastens.

@alle.
Vielen Dank für die prima Diskussion und das was ich gelernt habe.

Gruß
Richard

Verfasst: Do 10. Mai 2007, 10:54
von zapzap1974
Hallo Richard!

Gern geschehen!

noch mal zum Deckel vom Kurbelgehäuse: Der Deckel hat ja eine Wölbung nach oben. Leg Dich doch noch mal unter den Holder und schau noch mal genau hin. Da sollte doch tatsächlich im Deckel eine weitere Schraube in der Mitte sitzen. Wäre ungewöhnlich, wenn es nicht so wäre.

Viel Spaß beim Schrauben!

Verfasst: Do 10. Mai 2007, 11:01
von zapzap1974
Ach, noch was:

falls der Deckel vom Kurbelgehäuse undicht ist, dann kannst Du anstatt der Abil-Papierdichtung auch Abdichtmasse für Motoren (ist ähnlich wie Silikon von der Konsistenz her) nehmen. Bekommst Du bei Motorinstandsetzern u.ä.

Mach aber vorher die Abdichtflächen schön sauber!

In einem Beitrag hattest Du noch geschrieben, dass das Öl im Reglergehäuse von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden muss. Könnte evtl. daran liegen, dass der Simmering zwischen Regler- und Kurbelgehäuse undicht ist. Wenn es nicht alzuviel ist, würde ich erst mal nix dran machen - außer das Öl aus dem Kurbelgehäuse von Zeit zu Zeit ablassen.

Wenn es mehr werden sollte, dann musst Du halt mal ne kleine OP durchführen...

Verfasst: Do 10. Mai 2007, 21:24
von holderfahrer
Hallo
Ich scheide mir meine dichtungen aus 1,5 mm dichtpappe immer selber.Hab son 1/2 quadratmeter zuhause liegen.finde ich besser als dichtmasse.Wobei man mit dichtmasse unebenheiten dicht bekommt.

Holdergruß Manuel

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 10:05
von Pulsnitzer
Guten Morgen zusammen.
Vielen Dank an alle für die Anregungen und Tipps zu meinem Problem.

Am Wochenende war es soweit. Ich habe die Öle und den Diesel abgelassen und dann ging es los. War trotzdem ein mächtiges Gemache.
Der Kurbelkasten ist wieder dicht und vor allem, in dem Öl was sich angesammelt hatte war (für mein Empfinden) lediglich etwas Metallabrieb aber keine Späne.
In das Reglergehäuse habe ich 0,5 ltr. LiquiMoly Bulldogöl eingefüllt.
Den Dieselfilter habe ich zerlegt und das Gehäuse gereinigt. Dort hatte sich im Laufe der Jahre etwa 1cm hoch der Dreck abgesetzt. Die Filterpatrone welche eingesetzt war sieht aus wie in der Originalbeschreibung von 1953 zum Dieselfilter und Filterwechsel. Jezt ist ein neuer Filter drin.
Dann war erstmal Zeit für ein Feierabendbier.
Am Sonntag kam der Luffi an die Reihe. Ein Liter Diesel in einer 2,5 ltr. Lasurdose und rein damit. Getaucht, geschwenkt usw.
Und jetzt der Auspuff. Schmutzige Lappen und versifften Diesel hatte ich ja. Zwei Klinker hochkant ganz weit weg vom Haus und eine leere Blechbüchse von der letzten Hausschlachtung vom Nachbar dienten als Auflage und Sammelbecken. Lappen in den Diesel, und ab in den Auspuff. Zigarette in den Mund und beim anzünden gleich den heraushängenden Lappen mit angezündet. Es rauchte und qualmte wie Sau, aber es ging nicht so richtig los.
Also wieder abgebaut (beim Transport den Auspuff mit der Zange halten, vermeidet Schmerzen) und näher an die Garage damit mein 50m Verlängerungskabel reicht. Die Heißluftpistole angesteckt, ein Bier geöffnet und los gings. Aber diesmal richtig.
Zwei Stunden später konnte ich ungefährdet den Auspuff schütteln und mit einem kleinen Hammer bearbeiten. Da kam ganz schön was raus an Ölkohle.

Alles wieder angebaut, Öle und Diesel aufgefüllt und die Leitungen entlüftet.
Nachdem die Einspritzpumpe fühlbar arbeitete habe ich den Luntenhalter rein und zweimal gewippt, danach durchgezogen und er ging los.
Zwei Minuten im Leerlauf mit etwas erhöhter Drehzahl und er läuft jetzt rund.
Die Probefahrt verlief spitzenmäßig, die Kontrolle der Kurbelkastendichtung zeigte Dichtheit und es war Zeit für ein Feierabendbier.

Für den kommenden Freitag habe ich jetzt noch vor die Zapfendüse und den Düsenhalter zu einem ländlichen Bosch Service zum prüfen und einstellen zu bringen. Angefragt habe ich schon.

Grüße
Pulsnitzer

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 16:17
von wolli
Hallo,
nur so als Frage, ich habe für einen neuen Düseneinsatz inkl. Einstellen etwas mehr als 50€ bezahlt hier in Papenburg, wie teuer kommt Dich der Spaß, und wo?
Gruß
Wolli

Verfasst: Di 15. Mai 2007, 08:33
von Pulsnitzer
Hallo wolli,
beim Boschdienst in Bischofswerda / Sachsen hat man mir gesagt daß das prüfen und einstellen "bezahlbar" ist. Auf einen Preis festlegen wollte man sich dort erstmal nicht.
Aber am Ende der Woche weiß ich dann mehr und melde mich noch mal.