Hallo Holderfreunde,
Ich habe Schwierigkeiten mit meinem B12 (mit Sachs D600L rein).
Nachdem einen Kolbenring gebrochen ist könnte ich der Kolben leider nicht mehr brauchen. Also habe ich mir einen neuen Kolben besorgen lassen.
Es handelt sich hier um ein Nachfertigung.
Ich habe den Zylinder auf 88,50mm geschliffen (erster Übermaß) und der neuen Kolben ist auch bestimmt für erster Übermaß.
Also es sollte keine Schwierigkeiten geben hatte ich mir gedacht..... aber doch, der nachgefertigte Kolben hat einen Durchmesser von 88,50mm, daher der Bohrung auch 88,50mm entspricht sollte etwas sich reiben wenn den Motor warm wird, also muss ich den Zylinder großer ausschleifen, aber wie viel?
Hat vielleicht jemand von euch dasselbe Problem gehabt, oder gibts hinweise von jemand der erfahrung hat mit Motorenuberholung?
Oder sagen sie das die Nachgefertigte Kolben nicht gut genugend sind für dieser Motor?
Wenn jemand Rat hat sollte es mir freuen davon etwas zu hören.
Im voraus vielen Dank,
Holdergruß, Pierre
Kolben Problem Sachs D600L
Thema ist falsch angegangen:
Die neue Kolbenbohrung wird normalerweise erst dann erstellt, wenn der Kolben vorliegt.
Kobenbohrung ergibt sich aus Kolbendurchmesser + Lüft/-Laufspiel.
Lüftspiel gibt entweder der Kolbenhersteller, abgestimmt auf den Motor vor, oder man nimmt das Origanlüftspiel. Liegt aber beides beim Motoreninstandsetzer / Zylinderschleiferei vor.
Regellaufspiele sind:
Wassergekühlte Motoren: von 0,03 bis 0,05.
Luftgekühlte Motoren: von 0,05 bis 0,08.
Bei Zweitakter nimmt man meist eher die obere Grenze/größeres Spiel.
D.h. bei 88,50 Kolbendurchmesser ergibt sich eine Zylinderbohrung von 88,55 bis 88,58. ...
Ob der Nachbau besser ist oder schlechter kann Dir so niemand sagen.
Hängt halt davon ab, ob einfach nur der alte Kolben mit alten Material nachgefertigt wird, oder der Kolbenhersteller neueste Kolbentechnlogie mit neuesten Werkstoffen verwendet. Und dann wie genau er arbeitet.
Die neue Kolbenbohrung wird normalerweise erst dann erstellt, wenn der Kolben vorliegt.
Kobenbohrung ergibt sich aus Kolbendurchmesser + Lüft/-Laufspiel.
Lüftspiel gibt entweder der Kolbenhersteller, abgestimmt auf den Motor vor, oder man nimmt das Origanlüftspiel. Liegt aber beides beim Motoreninstandsetzer / Zylinderschleiferei vor.
Regellaufspiele sind:
Wassergekühlte Motoren: von 0,03 bis 0,05.
Luftgekühlte Motoren: von 0,05 bis 0,08.
Bei Zweitakter nimmt man meist eher die obere Grenze/größeres Spiel.
D.h. bei 88,50 Kolbendurchmesser ergibt sich eine Zylinderbohrung von 88,55 bis 88,58. ...
Ob der Nachbau besser ist oder schlechter kann Dir so niemand sagen.
Hängt halt davon ab, ob einfach nur der alte Kolben mit alten Material nachgefertigt wird, oder der Kolbenhersteller neueste Kolbentechnlogie mit neuesten Werkstoffen verwendet. Und dann wie genau er arbeitet.
Hallo Pierre,
im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Arten, die die Kolbenhersteller zur Markierung ihrer Kolben auf dem Kolbenboden benutzen:
1. Es sind der Kolbendurchmesser im Schaftbereich und das notwendige Kolbenspiel angegeben. Die Summe aus Kolbendurchmesser und Kolbenspiel ergibt dann das Maß, auf das der Zylinder ausgeschliffen werden soll. Als Beispiel: Original-Kolben von Fichtel&Sachs (Mahle), 1. Übermaß für D600L hat folgende Markierungen auf dem Kolbenboden eingestanzt: "88.37" (--> Schaftdurchmesser ín mm) und "Sp 0.13" (Kolbenspiel in mm)
2. Es ist nur das Zylindermaß angegeben. Als Beispiel: Nachbaukolben, 1. Übermaß für D600L hat auf dem Kolbenboden lediglich eingestanzt: "88,5" (--> Innendurchmesser Zylinder)
Beide Arten der Markierung stellen in jedem Fall sicher, dass der Zylinder auf das richtige Maß ausgeschliffen wird und dabei das richtige Kolbenspiel eingehalten wird, ohne dass der Instandsetzer sich groß Gedanken über das richtige Kolbenspiel machen muss!
Ich habe noch nie gehört, dass bei Motoren mit glatten Durchmessern des Originalzylinders (80,00 mm, 65,00 mm, 88,00 mm etc.) bei den Übermaßkolben auf krumme Zahlen aufgebohrt werden soll!
Ich gehe daher stark davon aus, dass Dein Übermaßkolben, falls er mit 88,5 auf dem Kolbenboden markiert ist, im Schaftbereich einen Durchmesser von ~88,37 mm hat. Somit wäre dann auch ein Zylindermaß von 88,50 mm völlig korrekt.
Zum Kolbenspiel beim D600L noch folgende Infos:
Der Originalkolben hat bei einem Schaftdurchmesser von 87,89 mm ein Einbauspiel von 0,11 mm und demnach einen Zylinderdurchmesser von 88,00 mm. Bei den Übermaßkolben wurde das Kolbenspiel auf 0,13 mm vergrößert und weiterhin die Mulde im Kolbenboden um 10 mm vertieft.
Die oben von biggi angegebenen Kolbenspiele für wassergekühlte Motoren treffen für moderne PKW-Motoren mit Regelkolben zu (0,03-0,05% vom Nenndurchmesser) aber nicht für die altertümlichen wasser- bzw. luftgekühlten 2-Takt-Diesel-Motoren von Sachs.
Also in jedem Fall Kolbenspiel von 0,13 mm einhalten, ansonsten sind nach Wiederinbetriebnahme Fressspuren im Schaftbereich des Kolbens auf Druck- und Gegendruckseite vorprogrammiert.
Gruß
Thom
im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Arten, die die Kolbenhersteller zur Markierung ihrer Kolben auf dem Kolbenboden benutzen:
1. Es sind der Kolbendurchmesser im Schaftbereich und das notwendige Kolbenspiel angegeben. Die Summe aus Kolbendurchmesser und Kolbenspiel ergibt dann das Maß, auf das der Zylinder ausgeschliffen werden soll. Als Beispiel: Original-Kolben von Fichtel&Sachs (Mahle), 1. Übermaß für D600L hat folgende Markierungen auf dem Kolbenboden eingestanzt: "88.37" (--> Schaftdurchmesser ín mm) und "Sp 0.13" (Kolbenspiel in mm)
2. Es ist nur das Zylindermaß angegeben. Als Beispiel: Nachbaukolben, 1. Übermaß für D600L hat auf dem Kolbenboden lediglich eingestanzt: "88,5" (--> Innendurchmesser Zylinder)
Beide Arten der Markierung stellen in jedem Fall sicher, dass der Zylinder auf das richtige Maß ausgeschliffen wird und dabei das richtige Kolbenspiel eingehalten wird, ohne dass der Instandsetzer sich groß Gedanken über das richtige Kolbenspiel machen muss!
Ich habe noch nie gehört, dass bei Motoren mit glatten Durchmessern des Originalzylinders (80,00 mm, 65,00 mm, 88,00 mm etc.) bei den Übermaßkolben auf krumme Zahlen aufgebohrt werden soll!
Ich gehe daher stark davon aus, dass Dein Übermaßkolben, falls er mit 88,5 auf dem Kolbenboden markiert ist, im Schaftbereich einen Durchmesser von ~88,37 mm hat. Somit wäre dann auch ein Zylindermaß von 88,50 mm völlig korrekt.
Zum Kolbenspiel beim D600L noch folgende Infos:
Der Originalkolben hat bei einem Schaftdurchmesser von 87,89 mm ein Einbauspiel von 0,11 mm und demnach einen Zylinderdurchmesser von 88,00 mm. Bei den Übermaßkolben wurde das Kolbenspiel auf 0,13 mm vergrößert und weiterhin die Mulde im Kolbenboden um 10 mm vertieft.
Die oben von biggi angegebenen Kolbenspiele für wassergekühlte Motoren treffen für moderne PKW-Motoren mit Regelkolben zu (0,03-0,05% vom Nenndurchmesser) aber nicht für die altertümlichen wasser- bzw. luftgekühlten 2-Takt-Diesel-Motoren von Sachs.
Also in jedem Fall Kolbenspiel von 0,13 mm einhalten, ansonsten sind nach Wiederinbetriebnahme Fressspuren im Schaftbereich des Kolbens auf Druck- und Gegendruckseite vorprogrammiert.
Gruß
Thom