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Verfasst: Mi 7. Mai 2008, 20:38
von blackvento
Hallo
Welche Aufgabe hat der Rauchgasbegrenzer ?
Wie stelle ich den Begrenzer bei einem B10-B Bj.1953 richtig ein?
VG
Ralf
Verfasst: Mi 7. Mai 2008, 23:02
von ferdimh
Hallo.
Der Rauchgasbegrenzer ist ein Anschlag für das Reguliergestänger der Einspritzpumpe.
Er sorgt dafür, dass nicht mehr Diesel eingespritzt wird, als halbwegs rußfrei verbrennen kann. Zur Einstellung gibt es mehere Möglichkeiten:
a) Bei neueren Einspritzpumpen existieren Strichmarkierungen, die "Vollgas" anzeigen. Bei geöffnetem Reglergehäuse wird Gas gegeben und der Rauchgasbegrenzer so eingestellt, dass die Striche fluchten. Aber Achtung: manchmal stimmen die Striche nicht.
b) Der Rauchgasbegrenzer wird so einsgestellt, dass bei Vollgas 1.85ml pro 100 Umdrehungen gefördert werden. Die Einstellprozedur ist lästig, weil es immer Einstellen- 100mal kurbeln - messen - EInstellung korrigieren - 100mal kurbeln usw geht.
c) Farbenlehre: Man fährt im 4. Gang an (mit viel Gas) und beobachtet den Auspuff. Wenn es tiefschwarz rauskommt (wie beim Kaltstart), ist der Rauchgasbegrenzer zu weit rausgedreht. Wenn gar nichts kommt, ist er zu weit reingedreht. Ein richtig eingestellter Motor qualmt dann hellgrau.
Wenn das so der Fall ist, stimmt die Rauchgaseinstellung vermutlich und du kannst das Thema abhaken.
Gruss, Ferdinand
Verfasst: Fr 9. Mai 2008, 08:24
von blackvento
Hallo Ferdinand
Danke für deine Antwort. Ich werde mir die Arbeit mit dem kurbeln machen. Mal sehen ob ein Unterschied zu erkennen ist.
VG, Ralf
Verfasst: Mi 18. Jun 2008, 11:54
von Bastian
Kann man den Begrenzer auch "blind" einstellen, sprich z. B: bei laufendem Motor (oder auch abgestelltem) so einstellen, dass er hellgrau raucht? Mein E8 raucht nähmlich recht schwarz beim einkupeln in den Schnellgang, ebenso beim Starten.
Gibt es eigentlich auch eine "Nullstellung"? Laut BA wird der je nach Höhenlage individuell eingestellt.
Passt vielleicht nicht ganz dazu: Woran liegt es, wenn der Kolben nicht über OT kommt und nur hin und her pendelt? Zuviel Kommpression gibt es ja nicht sein...
Verfasst: Mi 18. Jun 2008, 21:18
von biggi
Eine Möglichkeit den Rauchgasbegrenzer im Betrieb einzustellen, hat mir mal ein alter HolderMechaniker gezeigt:
Motor (Betriebstermperatur) im Leerlauf laufen lassen, mit der Hand am Reglergestänge schlagartig Vollgas geben und auf den Rauch/Abgasstrom im Auspuff an Austritt beobachten
Wird er dabei Schwarz, Rauchgasbegrenzer reinschrauben:
Ist er unverändert hell/hellgrau kann man etwas mehr Menge geben, wenn man will.
Man stell ja sowieso nur die Grundeinstellung = "Nullstellung" mit geöffnetem Reglerdeckel ein. Der Rest im Fahrbetrieb.
Setzt allerdings voraus, das Pumpe und Düse einwandfrei arbeiten und Luftfilter und Auspuff frei sind.. Mit einer tropfenden oder nicht zerstäubenden Einspritzdüse wird er immer Rauchen.
Rauchen beim Starten ist normal: Zu einem ist die Startmenge immer höher als die Volllastmenge, zum anderen ist die Verbrennung bei kaltem Motor nicht so toll.
Hin und Herpendeln (Wann wo wie = mehr Input):
- Zu wenig Schwung beim Anwerfen/Nicht genug Energie durchs Schaukeln
gespeichert./ Nicht genug Kraft .... / Irgendwo tritt jemand auf die Bremse
und klaut den Schwung: Gang drin und Kupplung schleift etwas.. /
Handkurbel schwergängig
- Leerlaufdrehzahl zu niedrig =>Stirbt einfach ab.
- Startknopf nicht gezogen? Reduziert die Gefahr des Rückschlagens
- "Frühzundung"/tropfende Düse ist in der Brennkammer noch Kraftstoff an
den Wänden
- Kolbenweg blockiert ???
- Zuviel Kompression geht auch, wenn Öl (Luftfilter überfüllt) mitgerissen
wurde und den Verdichtungsraum verkleinert.
Verfasst: Mi 18. Jun 2008, 22:44
von Bastian
Hallo biggi,
dann ist es ja gut, dass es so einfach geht. Den Regelerdeckel werde ich wahrscheinlich auch irgenwann mal öffen. Wie gut Pumpe und Düse sind weiß ich nicht, aber beim ausbau zerstäubt sie gut und der Motor läuft auch gut, kann auf den ersten Dreh anspringen. Auspuff und Lufi sind OK. Dass er raucht weiß ich, nur sollte er dabei eben "normal", also hellgrau rauchen.
Zum schlechten Anspringen: Beim Losfahren ging er von Hand "noch" ganz gut, ist dann so ca. 2 Stunden gelaufen. Beim erneuten anlassen, war der Motor noch etwas warm, wollte aber partou nicht über OT. Mit Zündfix rauchte er zwar (ob er rüberkam weiß ich leider nicht mehr), aber ebenso kein Ergebnis. Gänge waren draußen, das merkwürdige war nur, wird die Kupplung gezogen, war ein Wiederstand spürbar. Der Starter war dei ganze Zeit gezogen, auch mal durchgedreht. Eine Flasche Öl war gerade nicht zur Hand. Kraft zum Kurbeln war genug da. Möglicherweise springt die Kurbel zu früh raus, wollte mir den Mechanismus sowieso mal genauer ansehen.
Endergebnis: Abschleppen, sprang sofort an.
Verfasst: So 22. Jun 2008, 20:00
von biggi
allo Bastian,
Die Kurbel springt normalerweise raus (Sicherheit= Muss), wenn der Motor schneller läuft als Du drehst/kurbelst. In Drehrichtung ist eine Rampe, die die Kurbel rausschiebt (Prinzip beim E11).
Er muss also über den OT-gekommen sein, denn wenn der Motor zurückschlägt/nicht über OT kommt, gibt er die Kurbel nicht frei. Daher nie den Daumen um die Kurbel legen(keine Faus machen), sonst ist er schnell ab.
Wiederstand bei gezogenener Kupplung kann ein defektes/schwergängiges Ausrücklager (Graphitring ist aber immer etwas schwergängig) sein, ggf. auch ein defektes Kugellager im Motor (Druckkraft muss ja auch irgendwo abgesetzt werden), da wäre aber wirklich schwarz gemahlt.
Kann also durchaus sein, dass Du auf Grund des Wiederstandes nicht die erforderliche Mindestdrehzahl zum Starten erreichst, und er deshalb nicht anspringt (da nützt auch dann das Zündfix nix).
Es einfach mal ohne Gang und ohne Kupplung treten probieren, ggf. einfach mal Vollgas am Handgas/Fussgas einstellen.
Einige habe so die marotten.
Beim E11 (gleicher Motor) hatte ich das Thema, das er war war nicht starten wollte, auch ein paar mal, aber da wenn ich ihn nach stundenlangen Fräse oder pflügen abgewürgt hatte - und auch nur sporadisch, immer dann, wenn ... Half ehrlich nur geduldiges Kurbeln mit Vollgas; er machte es aber nicht immer. Hatte den Verdacht, dass er zu Dampfblasenbildung im Krafstsoffsystem neigte, oder die letzte Luftblase im System genau dann aus dem Versteck gekrochen war. Sprang dann aber auch immer ohne gezogene Kupplung besser an. Fehler nie gefunden.
Diesel/Benzingemisch war definitv nicht im Tank? Neigt nämlich genau zu besagter Dampfblasenbildung! Und man kurbelt sich den Wolf.. .
Gruß
Biggi
Verfasst: Mo 23. Jun 2008, 19:42
von ferdimh
Hast du die alte oder die neue Ankurbelvorrichtung?
die Alte war eine einfache Nabe mit einer Kerbe drin, in die die Kurbel greift, meistens sitzt noch eine zusätzliche Führung davor (wie auf dem Bild). Die Kurbel lässt sich nur in einer Position einstecken.
Bild:
http://images.agribid.de/images/upload/18484_1.jpg
Die Neue hat eine Kurbel mit T-Stück, die man in eine fest angebaute Führung steckt. SIe lässt sich in zwei Richtungen aufstecken.
http://www.traktorimuseo.fi/kuvat/traktori6.JPG
Bei der Alten kann es sein, dass, wenn sie schon etwas verschlissen ist, die Kurbel vor OT rausfliegt, oder fast genau auf OT rausfliegt. Wenn der Kolben im warmen Motor besser dichtet, kann es sein, dass du den Kolben dann nicht mehr über OT bekommst.
Mit ganz viel Pech geht er dann auch noch falschrum los, ohne dass du was merkst (ist mir schon passiert).
Wenn man dann nach ein paar gescheiterten Versuchen mehr Kraft aufwendet, geht gar nichts mehr. Mir ist das auf einem Treffen passiert.
Abhilfe: den Zapfen an der Kurbel nacharbeiten, dass er wieder besser greift. Mir hat auch geholfen, mich etwas schräg hinzustellen, so dass ich die Kurbel beim Hochziehen noch zusätzlich reindrücke.
Gruß,
Ferdinand
Verfasst: Mo 23. Jun 2008, 20:52
von Bastian
@biggi: Gestartet wir immer im Leerauf, mit Vollgas nebst gezogenem Startknopf. Wobei, Vollgas geht beim E8 nicht, da der zusätzliche Gashebel am Motor am Starterknopf anstößt. (Bei mir ist er ab der Biegung nach vorne abgebrochen, wie bei vieln wahrscheinlich). Das Dieselsystem hatte ich vor ein paar Monaten erneuert. Hoffe mal nicht, dass ein Kugellager hinüber ist. Wenn ich Zeit habe, versuche ich ihn mal zu starten, mal sehen wie er sich dann verhält.
@ferdinand: Wahrscheinlich die neue Version. Jedenfalls hat die Kurbel links und rechts einen Bolzen (oder Spannstift) rausstehen, einer davon ist etwas größer. Anwerfen kann man ihn praktisch nur in eine Richtung, da nur für rechtslauf ein Nocken da ist. Wippt man also zu stark, springt die Kurbel automatisch raus. Aber so viel ich weiß, soll man das wippen beim E8 eher kurz halten als lang ausholen.
Und du hast recht, sie springt sehr oft raus, wenn man nicht etwas Druck Richtung Motor gibt. Diesen Druck habe ich immer an der Bigung der Kurbel erzeugt, ging aber auch nicht immer gut. Wollte mir das System sowieso mal näher ansehen, nur muss ich dazu die Kurbel- mit Stützhalterung entfernen. Mal sehen...
Verfasst: Di 15. Jul 2008, 23:16
von Bastian
Mal ein kurzes Feedback:
Die Anwerfnabe ist aber so was von ausgeleiert, nachdem ich mal den ganzen Vorbau runter hatte. Dort, wo die beiden Bolzen anschlagen, get's sogar etwas nach innen, d.h. die Kurbel springt automatisch raus. Na, das kann ja nicht funktionieren.
Daher hab ich erstmal die Führung gekürtzt, da die beiden Stife nicht ganz nach hinten gehen, also noch gerade so greifen. Danach noch versucht, eine Mulde zu schleiffen, damit die nicht gleich wieder rausspringen. Was mir dabei aufgefallen ist, wenn man von oben nach unten startet, greifen die Stifte besser, da immer von unten nahc oben gestartet wurde. Hatte es dann mal so versucht, konnte ihn aber nicht runterdrücken. Mit Führung gings dann nicht mehr, die blockiert diese Startweise.
Nachdem dann soweit alles fertig war, hab ich's dann gleich ausprobiert. Die Kurbel sprang weit weniger oft raus, allerdings schaffte es der Kolben nicht selbst über OT. Na, wenn kein Diesel kommt get''s auch nicht. Wird eventuell noch diese Woche richtig ausprobiert.
Verfasst: Fr 18. Jul 2008, 18:04
von Bastian
Es sieht stark danach aus, als ob die ganzen Probleme an der Kurbel hingen. Vorgestern ausprobiert, direkt auf den ersten Schlag angesprungen. Gestern hab ich dann auch mal versucht und da kam er auch bei ersten Mal! Wenn das so weitergeht währ's ja echt super.
Zum Rauchgasbegr.: Hab mal eine Umdrehung zurückgestellt, raucht beim Gasgeben auch noch etwas schwarz aber generell gar nicht so viel, hatte da eigentlich mehr erwartet, denn bei starten kommt schon einiges raus aber das ist sehr wahrscheinlich normal, weil er ja kalt ist.
Verfasst: Di 29. Jul 2008, 00:55
von ferdimh
Das Qualmen beim Starten ist schon deshalb normal, weil der Rauchgasbegrenzer durch das Rausziehen des Anlassknopfes außer Funktion gesetzt wird.
Gruß,
Ferdinand
Verfasst: Di 29. Jul 2008, 13:09
von biggi
Einspritzpumpe geht beim Anwerfen/Anlassen mit gezogenem Anlassknopf auf die sogenannte Startmenge, die deutlich über der Vollastmenge mit Rauchgasbegrener liegt, d.h. zum Anlassen wird alles an Kraftstoff eingespritzt, was die Pumpe in dem Augenblick lieferen kann. Da kommen dann schon mal "Briketts" aus dem Auspuff.
Briketts werden erst dann detulich weniger, wenn Rauchgasbegrenzer wieder eingesprungen ist, da dann erst die Mengenbegrenzung über die normale Regelung aktiv ist.
Beim 1 Zylinder wird der Prozess mit dem Startknopf aktiviert.
Bei den Reihenpumen (u.a. Verteilerpumpen) einfach über die Fliehgewichte im Regler.
Unterhalb der Start bzw. unteren Leerlaufdrehzahl, wird Regelstange automatisch auf Startmenge gestellt, da die Fliehkraft (nicht/kaum vorhanden) nicht gegen die entsprechende Feder ankommt.