Molybdänsulfid (MoS2) -Zusatz im D500 Geräteträger

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Strippe
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Registriert: Sa 5. Nov 2005, 09:57

Beitrag von Strippe »

Hallo Holderfreunde !
Ich spiele mit dem Gedanken , dem Öl des Geräteträgers an meinem EDII MoS2 beizumischen. Ich verspreche mir davon einen gleichmässigeren Lauf des Motors besonders im kalten Zustand durch die verbesserte Schmierung der Fliekraftreglers.
Normalerweise läuft mein Motor die ersten Minuten nach dem Starten in einem ständigen auf u. ab in der Drehzahl und geht auch hin u. wieder im warmen Zustand nach "Gas wegnehmen" aus. Als Schmieröl habe ich SAE30 (Bulldogöl) v. Liqui-Moly im Geräteträger.
Was meint die "Holdergemeinde" dazu ?
Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht?

Holdergrüsse Strippe
wolli
Beiträge: 194
Registriert: Mo 11. Sep 2006, 23:27
Wohnort: Papenburg (Emsland)

Beitrag von wolli »

Hallo,
hmm, weiß nicht so recht. Modernes Öl in altertümlicher Maschine...
Ich würde mal eher sagen: Regler neu einstellen bzw. mal nachsehen, ob was ausgeschlagen oder eingelaufen ist.
Ich persönlich halte nichts davon irgentwas "defektes" durch eine andere Sache kompensieren zu wollen. Es hat ja mal so funktioniert!

Gruß
Wolli
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Bastian
Beiträge: 1011
Registriert: Di 20. Sep 2005, 22:05
Wohnort: 66706

Beitrag von Bastian »

Hallo,
hat das schwanken der Morotdrehzahl nicht auch etwas mit den Reglerschalen zu tun, die z.B. nach langer Standzeit sich nicht mehr richtig bewegen können? Das wurde hier schon mal irgendwo diskutiert.

Gruß,
Bastian
biggi
Beiträge: 917
Registriert: Mi 11. Jan 2006, 19:51

Beitrag von biggi »

Auf den Geräteträger gehört 20W20.

Wenn du also schon hier zu dickes Öl draufpackst, ist das mit ein Grund warum er rumeiert. Das dicke Öl wird in die Regflerschalen mitgerissen,kann aus den Reglerschalen nicht raus, wird aufgestaut, die Schalen werden auseinandergedrückt und dadurch Regelt der Regler.
Dann auf einmal ist soviel Öl da und die Schalen soweit auseinandergedrückt, dass das Öl schlagartig doch zwischen den Schalen weg kann, wieder regelt der Regel, jetzt in die ander Richtung. erst wenn das Öl warm und damit dümmer wird, bildet sich eine Stabile Menge Öl zwischen den Reglerschalen und der Regeler arbeitet Stabil, mit kleinen kaum wahrnehmbaren Drehzahlsprüngen.

Dein Regler verhält sich völlig normal und scheint in Ordnung, da er ja warm ansonsten sauber arbeitet.

Zum Thema ausggehen, wenn warm:

Du hast den Regler auf das Dicke Öl eingestellt, wahrscheinlich noch bei "kaltem" Motor. Die Leerlaufdrehzahl mußt Du aber bei warmer Maschine einstellen/nachjustieren, und zwar so, dass er gerade nicht ausgeht.
Führt dazu, dass Motor im kalten Zustand /nach dem Start im Leerlauf etwas höher dreht.
Die stabilste/sicherste Reglereinstellung für Leerlauf habe ich immer gefunden, nach min ca. 30 Minuten Pflügen oder Arbeit mit der Fräse.
Motor ist warm, das Öl saudünn und der Regler nur von einem hauchdünnen Ölfilm benetzt (Kugel und Regllerschalen werden nur durch diese hauchdünne Ölschicht voneinander getrennt), was die geringste Leerlaufdrehzahl zur Folge hat.
Ist meist nur eine Viertel oder halbe Umdrehung an der M6-Anschlagschraube beim 500er Sachs weiter rein, und er geht nicht mehr aus, wenn er vorher gerade ausgegangen ist.

Jetzt das Thema MoS2 (Molybndänbisulfit):

MOS2 hat Notlaufeigenschaften und reduziert die Reibung, ändert aber nichts an der Viskosität des ÖLs. (Hilft Dir nicht, da Problem kein Schmierungsproblem ist, sondern ein Zähflüssigkeits-/Viskositätsproblem mit dem Öl!)

Aber Vorsicht:

MOS2 gehört zu den sogenannten Festschmierstoffen. Und die haben die Neigung/unangenehme Eigenschaft, dass sie sich gerne an irgendwelchen Stellen ablagern, wo man sie eigentlich gar nicht haben will.
Sie mischen sich nicht mit dem Öl, sondern schweben lediglich im Öl. (Wie Schlamm im Wasser). Reduziert sich die Fließgeschindigkeit und/oder durch Fliehkraft, lagert es sich ab.

Lager sich z.B. in Ölfangrillen ab, bis diese gänzlich gefüllt sind und ihren Dienst versagen= Motor und Getriebschäden auf Grund Schmierversagen!
Verstopfen die Schlammhülsen in Motoren (NSU Max, in den Kurbelwangen), die eigentlich über die Fliehkraft Schmutzpartikel hier abscheiden sollten .....
BMW-Boxer (die alten rollegelagerten) die Ölfangbleche, Bei den F&S und Holder 1Zyl. Zweitaktern (gilt wahrscheinlich auch für die Mehrzylinder) die Ölfangrillen an beiden Seiten der Kurbelwange werden mit MoS2 aufgefüllt, so dass der Ölvorrat in der Rille, immer kleiner wird, bis die Rille endlich ganz zu ist und für die Pleuelschmierung nur noch das Öl übrig ist, das von der Kolbenpumpe genau in die Pleuelbohrung gespritzt wird (Vorher galt: Die Kolbenpumpe muss das Öl nur mit letzter Kraft an die Wange spritzen. Sammeln und Zuführen übernimmt die Rille zusammen mit der Fliehkraft: Jetzt ist jedesmal synchron genau das Hubzapfenauge zu treffen),, der Rest tropft ungenutzt ab.
Folgen sind Mangelschmierung an Pleuelfusslager mit anschließendem Lagerschaden.

Finger weg von MoS2 oder Festschmierstoffen, wenn o.g. Ausschlusskriterien (Fangrillen ...) erfüllt sind oder man nicht sicher ist, ob so etwas vorhenden ist.
Wenn Zusätze dann Zusätze die quasi mit dem Öl eine Emulsion/Verbindung eingehen!
Strippe
Beiträge: 11
Registriert: Sa 5. Nov 2005, 09:57

Beitrag von Strippe »

Vielen Dank f. eure Antworten !
@Wolli Du hast sicherlich recht . Auseinanderschrauben u. der Sache auf den Grund gehen ist der sicherste Weg. Ich aber bin der Meinung , auf dem OP-Tisch kommt das Ding erst , wenn alle Therapieversuche gescheitert sind oder Gefahr erkennbar ist (Folgeschäden).
Das Baby ist 52 Jahre alt . Da reist hier ne Schraube ab u. da wird der Kühlerschlauch undicht ... . Hinzu kommt noch fehlende Erfahrung meinerseits. Der Holder läuft ja ansonsten ziemlich gut.
Ich werde erst einmal Biggis Rat befolgen u. 20W20 einsetzen . Übrigens nochmal "extra grosses Lob" an ihn . So ein umfangreiches "Pompflet" zuerstellen kostet ja auch eine gehörige Portion Zeit.
Hat mich aber überzeugt - MoS2 ist vom Tisch !
Über Resultate werde ich in geraumer Zeit hier berichten.
m.f.G an alle
Strippe
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