Was darf man von den Bremsen erwarten?

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Wombel
Beiträge: 56
Registriert: Do 27. Mär 2008, 10:04

Was darf man von den Bremsen erwarten?

Beitrag von Wombel »

Liebe Holdergemeinde,

Ich habe eine Frage zur Bremskraft des Anhängers beim ED2. Mein Anhänger ist ein Originalmodell von Holder. Die Bremse ist wohl noch original, rein mechanisch über Fußpedal, Zugstangen und zwei Trommelbremsen. Die Beläge der Bremsen wurden mir von einem Nachbarn, der im KFZ Bereich arbeitet, mit neuen Belägen beklebt. Am Fußpedal hat der Vorbesitzer den Hebel um gut 10 cm verlängert, indem er einfach noch eine weiter Platte angeschweißt hat. Der Hänger ist laut Typenschild für eine Last von 1000kg ausgelegt.

Nun habe ich in den letzten Wochen Holz aus dem Wald nach Hause gefahren. Dabei hatte ich den Hänger auch mit einer Last in der Größenordnung von 1000kg beladen. Die Fahrstrecke geht mäßig bergab. Nun frage ich mich, ob es normal ist, dass ich den Holder in diesem Zustand mit Hilfe der Fußbremse praktisch nicht zum stehen bekomme bzw. einen elend langen Anhalteweg benötige. Ich kann das Gespann in diesem Zustand zwar verlangsamen, bis es aber wirklich zum Stehen kommt dauert eine sehr lange Strecke bzw. ist je nach Gefälle überhaupt nur mit Zuhilfenahme der Feststellbremse am ED2 und einem Ausweichen auf den Seitenstreifen aus Gras zu erreichen.

Auch im unbeladenen Zustand ist es mir nicht möglich eine "Vollbremsung" hinzulegen bzw. die Räder zu blockieren.

Ist das normal oder sollte man da was tun? Wen ja was? Die Beläge sind wie gesagt neu (3 Jahre alt) und können unmöglich abgenutzt sein. Kann es sein, dass es "die Falschen" sind? Gibt es da überhaupt Unterschiede?

Dummerweise gibt es hier weit und breit niemanden, der ein ähnliches Gefährt besitzt, so dass ich wenigstens mal einen Vergleich hätte.

Über Hinweise und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Wombel
URMEL
Beiträge: 630
Registriert: Do 3. Nov 2011, 19:38

Re: Was darf man von den Bremsen erwarten?

Beitrag von URMEL »

Hallo, Wombel, ...das mit den Bremsen ist so eine Sache!
Wenn sie neu belegt werden, dann sollte ein "Tragbild" gemacht werden; d.h. Nachschauen, wie viel des Belages beim Bremsen überhaupt an der Trommel anliegt und somit auch verzögern kann.
Kann ja auch sein, daß das gefürchtete "Fading" auftritt, soll heißen, daß die Bremse zu heiß wird und damit an Wirkung einbüßt.
Mein Vorschlag: aufmachen und nachschauen, dann bist Du schlauer (bitte berichten)
ff&px Urmel
p.s. Wenn Du die Bremswelle kräftig abgeschmiert hast, dann ist das meiste Fett jetzt auf den Belägen zu finden!
ff&px (fiel freude & pleib xunt)Urmel
biggi
Beiträge: 917
Registriert: Mi 11. Jan 2006, 19:51

Re: Was darf man von den Bremsen erwarten?

Beitrag von biggi »

Das ist nach einer Neubelegung, wenn die Beläge nicht auf den Trommeldurchmesser angepasst/geschliffen wurden normal.

Der neue Belag wird normaerweise von der Dicke her so ausgesucht (gab früher Übermaßbeläge) , dass er dem Bremstrommelinmaß entspricht. danach wird idealweise noch kurz auf Durchmesser geschliffen. Danach noch ein paar Phasen gebrochen (quietschen) und gut ist.


Macht man das nicht, weil ggf. keine Maschinen da sind, dann Vorischt:

Du hast keine Berührungsfläche, sondern nur ein Linie. Fläche und damit Bremswirkung hast Du er erst, wenn ereingebremst ist/Bremse eingeschliffen ist..

Trommel ist bei Erneuerung der Beläge auch abzuschmirgeln(säubern). Und wie Urmel schon geeschrieben hat, mit dem Fett.

Thema Flugrost in der Trommel, der auch als Schmiermittel dient,.. .

Es gibt aber auch Beläge, die sich mit den Trommeln nicht so vertragen, die bauen einfach keinen Gripp auf.

Wenn der Vorbesitzer den Hebel schon mal verlängert hat, dann doch nur besser bremsen zu können. Das Problem war also schon immer da, oder er nur 1,20m mit 35 kg..

Ist die Bremsmechanik zum Spreizen und Seile/Gestänge denn schön leichtgängig?

Wenn am Belag keine Kraft ankommt, kannst Du aufs Pedal treten wie Du willst... .

Fading kannst du ausschließen.

Du kannst nur alles komplett einmal durchchecken, reinigen, anschmirgeln und neu Probieren.

Standzeit und der dementsprechend folgende Rost setzen den Bremsen Brutal zu.

P.S.:

TÜV wurdest du damit nicht bekommen. Gleichzeitige Blockierbremsung beider Räder gerade leer gehört zum Standartprozedur, da Hänger nicht immer Bremsenprüfstandstauglich sind.
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