B12 - Motor will nicht mehr

500er,600er usw
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radixdelta
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B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Hallo,

ich habe es bei myHolder schon gepostet, jetzt darf ich endlich auch hier.

Mein B12 möchte nicht mehr. Letztens aus der Garage gefahren und nach kurzem Leerlauf vor der Garage ging er aus und wollte danach nicht mehr anspringen. Diesel war wenig aber ausreichend drin. Öl war zu wenig, ich fürchte da hat kurzzeitig Ölmangel geherrscht. Also habe ich etwas Öl nachgefüllt und die schwache Batterie nachgeladen, aber nix war's. Selbst mit Starthilfe war der Anlasser nicht bereit über OT zu drehen.
Also angeschleppt, der Motor startete sofort und lief im Stand super, nahm Gas an und klang völlig normal. Als ich aber losfahren wollte hatte er keine Leistung. Nochmal angeschleppt und im Stand laufen lassen, das ging so 1-2 Minuten gut, dann hörte er sich an als würde er schwer laufen und ging aus.
Am nächsten Tag habe ich mal mit einer 24er Nuß am Lüfterrad gedreht, der Motor ließ sich total leicht und unauffällig drehen. Auspuff und Ansaugkrümmer abgenommen und keine besonderen Schäden am Zylinder oder Kolben entdeckt. War auch alles mit etwas Öl benetzt, nix trocken. Nachdem ich gelesen hatte das die Ölleitung entlüftet werden muß habe ich die Hohlschraube losgenommen, es kam sofort Öl.
Mittlerweile habe ich Dieselfilter erneuert, Einspritzdüse verkehrtrum eingebaut und Spritzbild für befriedigend befunden und einen weiteren Starversuch unternommen.
Motor startete und lief zunächst wieder ziehmlich gut, nach 1-2 Minuten ging er aber wieder aus. Das Spiel kann man mit immer geringeren Laufzeiten wiederholen, irgendwann reagierte er kaum noch auf den Gashebel, klang wieder als würde er schwer laufen und sprang dann auch gar nicht mehr an. Per Hand durchdrehen war immernoch leicht und unauffällig.

Beim Ausgehen gab es immer leichten Schwarzrauch aus dem Auspuff.

Gemacht:
Öl und Dieseltank voll
Dieselfilter neu
Dieselleitung von Tank zum Filter ist definitiv frei (Restdiesel abgelassen)

Was ich noch testen muß:
Kompression (sobald Kompressionstester angekommen ist)
Reglerölstand + Reglerzustand (Hydrauliköl ablassen und überhaupt viel demontage, wollte ich erst wenn ich Kompression gemessen habe)
Dieselleitung von Filter zur Pumpe Prüfen, evtl. zugequollen (muß der ganze Diesel wieder runter... Ich glaube ich besorge erst einen Kraftstoffhahn)
Ölrückgewinnung (arbeitet wohl nicht, Restöl im Tank war sauber und Öl sifft über den ganzen Motor)
Ölpumpe (Druckleitung abnhemen und per Hand ein paar Umdrehungen machen)
...

Hat da jemand Tipps für mich? Jemand ausm Raum OWL/Minden hier?

Grüße
biggi
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von biggi »

Lass den Motor aus.

Ich denke die Ölversorgung ist gestört.

Wenn Du ihnÖlseitig leergefahren hast, ist Luft in den Leitungen. Die muss man dann händisch entlüften, nicht nur die Hohlschraube am Pumpeneingang, sondern auch die Druckleitungen. Da entlüftet sich nichts von alleine, jedenfalls nicht rechtzeitig..

Ölpumpe prüfen ggf . lassen. (Wenn keine Rückforderung, dann wohl auch keine Förderung.)
Leitungen säubern ..

Sind genau die Anzeichen. Startet sauber, läuft sauber bis warm. (Je lanäger abgekü+hlt, desto länger wiederlauf...)
Dann geht er fest (Enges spiel und Ölmangel ...). Selbst volle Krafstoffmenge reicht nicht für leerlauf. (Ausgehen mit Schwarzrauch heißt hier Krafststoff ist mehr als auchreichend vorhanden).

P.S.:

und das geht nicht gegen Dich.

Anschleppen, Starthilfe.. ist in meinen Augen nur etwas, wenn man alle Fehler ausgeschlossen ,als Ultima ratio, hat bzw. bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen, und einen Kapitalen Motschaden wissentlich/vorsätzlich in KAuf zu nehmen (Hopp oder Top). Wenn der Anlasser schon nicht über OT-dreht hat das seinen Grund..

Warum recheriert man nicht erst und probiert das System zu verstehen, bevor man auf Aktion geht.
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Hallo,

so ist es wie Biggi schreibt.
Durch mangelne bzw. keine Ölförderung setzt sich das Pleullager fest.
Keinesfalls weiter experimentieren, das Pleullager und / oder der Kolben wird sich fest fressen.

Ölzufuhr entlüften, Luftfilter abbauen, Öl gegen Pleul spritzen (das Öl läuft nach unten und schmiert Pleullager notdürftig) Kolben mit Öl versorgen.

Luntenhalter raus, Förderung der Ölpumpe durch Drehen mit Handkurbel (eventuell kurzzeitig mittels Anlasser) kontrollieren.

Gruß Josef
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Moin!

Endlich wieder kurz Zeit gehabt zum Schrauben.

Also, ich habe nun die Ölleitungen nach Handbuch entlüftet, Regleröl gewechselt und ordentlichen Spritzer Öl an das Pleuel gespritzt. Ich hatte die Druckleitungen lose und es kam an allen Hohlschrauben sofort Öl. Ob die Pumpe fördert konnte ich so nicht sicher sehen, es kam was, das kann aber auch so ausgelaufen sein, pro Umdrehung ist die Fördermenge ja schwindend gering.

Rückfördern tut die Pumpe nicht weil sie gar keine Duplex ist. Da geht ein Schlauch direkt von der Ölsammeldose oben in den Dieseltank, kommt unten aber wohl wieder raus und dann in den Öltank, soweit ich das erkenne. Ich denke aber nicht das hier das Problem zu suchen ist. Der B12 ist Bj 58, ist das original oder wurde da mal was repariert? Jedenfalls lief er so wie er ist Jahrelang.

Nachdem ich also gewissenhaft entlüftet hatte und der meinung war das die Pumpe pumpt habe ich nochmal einen Versuch gestartet. Nach Anlassen hat das 'ne Zeit so ausgesehen als wäre alles gut, aber er ist doch wieder ausgegangen. Ich habe nochmal kontrolliert ob Öl in den Öleinfüllschauben steht, das ist der Fall.

Also entweder bekomme ich einfach die Luft nicht weg oder es dauert zu lange bis das Öl auch im Motor überall angekommen ist oder der Motor ist nun bereits so geschädigt das es im warmen zustand nicht mehr geht.

Ich besorge jetzt durchsichtigen Ölschlauch und Kontrolliere dann ob und wieviel die Pumpe fördert. Noch jemand eine Idee?
ecki
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von ecki »

Hallo
Das kommt mir bekannt vor. Hatte vor einigen Jahren das selbe an meinem B10. Schraub doch einfach mal den Zylinderkopf ab und schau nach wie die Laufbahn vom Kolben aussieht.
Da dürfte er gefressen haben. Mit jedem mal starten mit mangelnder Ölversorgung verschlimmerst du die ganze sache noch.
Die Pumpe würde ich an deiner stelle ausbauen und dem Dieter Haidl schicken. Der hat einen Prüfstand für die Ölpumpen.

Mfg Ecki
biggi
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von biggi »

Ecki,

er hört nicht.

Er riskiert lieber den kompletten Motor.

Sein Ölen und die anschließende Laufdauer zeigt in meinen Augen deutlich, dass es genau das Ölproblem ist. (Krafstoffseite schließe ich aus, da er mit Schwarzrauch ausgeht.)

Fangrillen stehen nach der Handattack voll. Wenn das Öl verbraucht ist....

Dumm nur, das wenn sich erst Pleuellagermaterial auf dem Hubzapfen abgelagert hat, kein tragfähiger Schmierfilm mehr entsteht., egal wieviel Öl nachkommt... (hin ist hin.)

Dabei kann man die Pumpe auch extern prüfen:
Man kann die Pumpe auch abbauen und mit der Bohrmaschine testen. (Geht oder geht nicht..)
Man kann gucken ob die AntreibsVerbindungsplatte vorhanden ist(hatten wir ja auch schon, wo die gar nicht montiert war..)
.. Sich die Antreibswelle dreht..
Man kann sie zerlegen, und schauen ob der Pumpenkolben noch leichtgägnig ist. Nicht dass er sich nur noch dreht, aber keinen Hub mehr macht.
Die Ölkammern voll dreck liegen.

Die "Hubnupsies" abgenudelt sind bzw. Kolben so eingearbeitet ist, dass es gar keinen Hub mehr gibt..

Oder wie auch von mir schon angeregt: Zum Prüfen und Überholen einschicken..
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Nu mal nicht aufregen ;)
Ging wohl doch gegen mich... aber ich nehme das nicht persönlich.

Du hast mir sehr geholfen, es liegt am Öl. Mit deinem Beitrag steht es für mich fest, ich brauche nicht mehr woanders zu suchen.

Warum sollte ich nich hören? Ich habe bisher ziehmlich genau befolgt was mir geraten wurde. Zylinderkopf abnehmen? Wird gemacht, braucht aber etwas Vorbereitung. Ich denke da mal so: Wenn ich nix finde muß ich Koben und Zylinder ziehen um die Peuellager zu kontrollieren. Wenn ich was finde muß der Zylinder auch runter und überholt werden. Also kann ich gleich beides vorbereiten. Ansonsten habe ich zunächst die hier gelesenen Ratschläge befolgt.

Nach Vorschrift entlüftet, Öl an das Pleuel getan und einen weiteren Versuch gestartet. Ob die Pumpe fördert? Ich weiß es nicht. Aber erklär mir bitte warum sie das nicht tun sollte? Der Öltank war leer, das war das Problem, das ist offensichtlich. Luft im System, das ist offensichtlich das Problem. Sollte zufällig die Pumpe zeitgleich ihren Dienst quittiert haben? Glaube ich nicht. Ich werde das testen, das muß sowiso mal quantitativ ermittelt werden. Das braucht etwas Zeit und Vorbereitung. Aber eine Überraschung erwarte ich nicht, ich habe nur eine weitere Sache ausgeschlossen. Nach einigen (vielen) Umdrehungen des Motors hatte ich jedenfalls den Eindruck das die Pumpe fördert, sonst hätte ich keinen Versuch gemacht.

Das wahrscheinlichste (oder ziehmlich sicher) ist das Luft im Ölsystem war bzw ist und darum Lager oder Kolben festgegangen sind. Ob sie nun kaputt sind oder weiterhin (noch) kein Öl überall hingekommen ist, das ist die eigentliche Frage. Wie kann ich ausschleißen das kein Öl ankommt wo welches ankommen soll?
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Lass den Motor keinesfalls laufen, bis Du sicher sein kannst, dass die Pumpe fördert.
Öl an das Pleul bringt nicht viel, Du musst nach unten zwischen Pleul und Kurbelwangen Öl bringen.

Du hast eine PN.

Gruß Josef
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Feiertage sind zum Schrauben da.

Die Pumpe fördert. Ich habe einen durchsichtigen Schlauch angeschlossen mit ID=8mm, diesen mit Öl gefüllt, Einspritzleitung gelöst und Glühkerze entfernt und 100 Handgekurbelte Umdrehungen später waren etwa 2mm daraus verschwunden. Das sind etwa 0,1cm³. Das deckt sich von der Größenordnung her mit den hier angegebenen Ölverbräuchen. q.e.d.

Dann habe ich mal ein paar Umdrehungen vom Anlasser machen lassen. Nach wenigen Umdrehungen zog die Pumpe einen "Schluck" von einem guten Millimeter aus dem Schlauch, dann einige Umdrehungen nix, dann wieder so einen "Schluck", dann habe ich aufgehört.

Soll ich jetzt trotzdem die große Demontage angehen weil ich davon ausgehen muß das was kaputt ist? Oder kann ich nun nach nochmaligem Entlüften und durchpumpen einiger Milliliter Öl per Hand mal einen Vorsichtigen Testlauf wagen bei dem ich die Ölförderung penibel im Auge behalte?
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Ich geh mal von meinem 500er Motor aus, da ist die Ölmenge auf 100 cm³ pro Stunde bei 2000 Umdrehungen/ min vorgegeben.
Das ergibt 2000 X 60 min = 120.000 Umdr./ h >>> 100 cm³/h : 120.000 Umdr/h = 0,00083 cm³ pro Motorumdrehung X Deinen 100 Umdrehungen = 0,08333 cm³. = 83,3 mm³

Dein Schlauch 8 mm X 8mm X 0,785 = 50,24 mm²

83,3 mm³ : 50,24² = 1,658 mm Ölverbrauch im 8 mm Schlauch bei 100 Motorumdrehungen.

Bei 2000 Umdrehungen und einer Minute Laufzeit ergibt das 33,16 mm Ölverbrauch im 8 mm Schlauch.

Deine gemessenen 2 mm bzw. 0,1 cm³ oder 100 mm³ wären ausreichend, jedenfalls mehr als die geforderten 83,3 mm³ wie beim 500er Motor.
Unter diesen Umständen würde ich, nach ausreichender manueller Ölversorgung von Pleullager und Kolben, den Motor mit niedriger Drehzahl laufen lassen. Dabei den Ölverbrauch beobachten bzw. errechnen.

Solltest Dich erkundigen, welche Ölfördermenge bei Deinem Motor vorgegeben ist.

Den Kopf würde ich nicht abnehmen. Den Kolben kann man durch Einlass bzw. Auslass begutachten, den Zylinder durch den Auslass mit Spiegel / Taschenlampe / Endoskop bei
Kolben im UT.

Meine Berechnungen ergeben keine Sicherheit auf Richtigkeit, also nochmals nachrechnen.

Gruß Josef
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

radixdelta hat geschrieben:Feiertage sind zum Schrauben da.

Nach wenigen Umdrehungen zog die Pumpe einen "Schluck" von einem guten Millimeter aus dem Schlauch, dann einige Umdrehungen nix, dann wieder so einen "Schluck",
1. Feiertage wurden zum Beten erfunden. :lol:

2. Die Pumpe ist eine Kolbenpumpe, pumpt deswegen nicht kontinuierlich wie eine Kreiselpumpe.
Im Klartext: Wenn der Kolben ansaugt, fällt der Ölstand. :roll:
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Alles was ich von Einlass und Auslass einsehen konnte war in Ordnung. Keine Fresser zu erkennen.

Ich habe heute abend nochmal beschlossen mich unter die Kiste zu legen. Öldose abbauen. Also die Rückführung mittels Druck im Kurbelgehäuse funktionierte nicht, Öl stand reichlich (so 0,1l etwa) unten drin, Kurbelwangen waren unten im "Ölbad".

Es war ein kleines bisschen "Grind" in der Öldose. Zum Teil Ölkohle, sicherlich aber auch ein paar metallische Bestandteile. Aber alles staubfein, keine größeren Brocken. Wer weiß wann das Teil zuletzt entfernt wurde, ich denke das ist durchaus im Rahmen und beunruhigt mich erstmal nicht.

Eben habe ich noch gelesen das etwa 200ml Öl in das gehäuse gefüllt werden soll bevor man nach der Motorüberholung das erste mal Startet. Das scheint mir auch für mich eine gute Idee zu sein.
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Josef47 hat geschrieben: Wenn der Kolben ansaugt, fällt der Ölstand. :roll:
Die Pumpe saugt nicht. Das Öl strömt durch den statischen Druck nach, sobald der Kolben eine der zwei Zulaufbohrungen frei gibt.

Zylinder und Kolben haben wohl die mangelnde Schmierung überstanden. Das Festsetzen verursachte das Pleullager. Da es sich nach Abkühlen wieder dreht, dürfte kein Schaden (Fressen) entstanden sein.
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von ecki »

Hallo

Wenn du die beiden Ölleitungen die von der Pumpe zum Motorgehäuse gehen an der Pumpe Löst und in jede leitung mit einer Spritze ca 200 ml öl gibst und sie wieder fest schraubst sollte der Motor genug ÖL haben bis die Pumpe fördert.
Das Öl was in der Ölfangschale unten Stand sammelt sich da nur und wird nicht von den Kurbelwangen aufgeschleudert.

Noch eine Frage was Machst du wenn er beim erneuten starten wieder nach Kurzer Zeit ausgeht BZW Festgeht?
Den Kopf beim 600er Sachs abzubauen dauert nicht Länger als eine Stunde und du Hättest Gewissheit das er wirklich nicht Gefressen oder Geklemmt hat.
Alles was du durch den Einlass oder Auslass siehst ist ja nicht wirklich viel.

Mfg Ecki
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

@ radixdelta

Das Untersetzungsverhältnis Kurbelwelle : Ölpumpenkolben = 85 : 1

Pro Umdrehung des Pumpkolbens macht dieser dabei 2 Hübe pumpt einmal in das vordere und einmal in das hintere Kurbelwellenlager je 0,417 mm³ in Bezug zu meinen vorherigen Angaben, also bei 100 cm³ pro Stunde bei 2000 U/min.

Gruß Josef
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

ecki hat geschrieben:Noch eine Frage was Machst du wenn er beim erneuten starten wieder nach Kurzer Zeit ausgeht BZW Festgeht?
Dann mache ich zunächst ein dummes Gesicht :cry:

Dann nehme ich das Pleuellager los und ziehe den gesamten Zylinder ab und beschäftige mich mit Pleuellager und -Buchse.
Evtl. besorge ich mir dann auch einen AT-Motor und überhole diesen incl. Kurbelwellenlagern und allem pipapo.

Will ich aber nicht hoffen.
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

radixdelta hat geschrieben:
Dann mache ich zunächst ein dummes Gesicht :cry:

Dann nehme ich das Pleuellager los und ziehe den gesamten Zylinder ab und beschäftige mich mit Pleuellager und -Buchse.
Ein dummes Gesicht hilft da nicht, :x

Und das Zerlegen hift auch nicht. :lol:

Erst mal zusehen, dass die Ölpumpe fördert. Dann läuft der wieder, ohne zu mucken.
biggi
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von biggi »

Hallo Josef,

Du kannst niemanden daran seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Hatte das Thema mal beim Motor eines Holderfreundes.

Bei ihm hatte der Kolben der Förderpumpe radial (= Förderhub geklemmt). Ursache: Zwei Ölsorten hatten sich wohl nicht vertragen und es war zu verharzungen gekommen, die den Hub haben einfrieren lassen.

bei ihm war leider die erste Fremddiagnose in Richtung "Fehler Krafstoffzufuhr gegangen", was entsprechend häufige Startversuche zur folge hatte.

Schadensbild war dann :

- Kolben/Zylinder keine Fressspuren.

- Pleuel leicht " gefressen"

- leichte (nur optisch erkennbar, nicht fühlbar) Pleuelmaterialanhaftungen an Kurbelwelle.

Wir haben die Pumpe gängig gemacht (. Ölmenge und Förderleistung (Verschleiß ausgegelichen) anschließend geprüft.
Drehender Motor (Angetrieben von E-Motor). durchsichtiger Schlauch. Deutlicher Ölstandsabsacken..
Öl in Kurbelgehäuse ..

Alles i.0.

Zu verlieren gab es da nichts mehr. (Chance stand 50:50, das sich alles im Betrieb wieder glättet).
Versuch war es wert.

Motor hat nach Wiedereineinbau in Schlepper auch danach deutlich länger gelaufen als zuvor, aber der Schaden am Pleuellager war leider anscheinend schon zu groß. Keine Schäden am Kolben und Zylinder = Öl war da, aber Pleuelfuß war wohl schon zu sehr angeschlagen gewesen..)

Du weißt ja selber wie die Pumpe arbeitet:

- Schneckenrad dreht axial verschiebbaren Pumpenkolben.
- Drehung bewirkt Drehschieberstuerung.
- Pumpenkolen ist auf beiden Seiten schräg abgeschnitten. (Zwei Förderkammern )
- Feder auf der einen drückt Pumpenkolben mit seiner Schräge gegen die Anlaufschraube
- Die Federkraft bestimmt auch gleichzeitig den maximal möglichen "Ansaugdunterdruck" Saugdruck
- Öldruck in der einen Richtung wird von der einen Anlaufschraube aufgebaut.
(Zwei Federn bzw. zwei Anlaufschrauben wären die bessere Lösung gewesen (s. Kolbenpumpe
Zündapp KS 750 = "analog Desmodromik bei der Duc" = mechanischeZwangsführung in beiden Richtungen...) Zug und Druck)
- ö ldruck auf der zweiten Seite nur von der Feder.

- keine Förderleistung entsteht:
- Anlaufschraube und/oder Kolben so abgenutzt dass kein Hub mehr entsteht.
- Feder schafft es nicht mehr den Kolben wieder zurückzudrücken.
- Ansaugleitung verstofft bzw. Öl zu zähflüssig
- Luft wird bei der kleinen Fördermenge nicht aus der Pumpe entfernt, wenn Leitungen
angeschlossen sind (keine Selbentlüftung, weil Reibung des Öls in der Leitung höher ist als
Luftdruck der Pumpe)

Und wenn er die 200 ccm Öl je Ölleitung= 400 ccm ins Kurbelgeäuse füllt, geht nach meinen Erfahrungen der Motor eh durch, weil er dann das Öl in den Brennraum mitreißt.

Die Hohlschrauben an der Pumpe haben oben nicht umsonst eine Entlüftschraube drauf.
wenn man die Leitung mit zwei drei Hüben aus der Ölkanne sowie die saugleitung sauber entlüftet
hat, den Motor dann mit Hand oder Anlasser druckdreht (Einspritzleitung abgeklemmt bzw. Luntenhalter raus) , sieht man hier dann doch noch ein zwei kleinere Liebesperlen große Luftblasen aus dem System von der Pumpe her aufsteigen. Und wenn man vorher alles schön trocken gewischt hat, erkennt man auch hier schnell ob die Pumpe fördert (Überlauf aus der Entlüftungschraube Y/N).


Und wenn er die 200 ccm Öl je Ölleitung= 400 ccm ins Kurbelgeäuse füllt und dort beläßt, geht nach meinen Erfahrungen der Motor eh durch, weil er dann das Öl in den Brennraum mitreißt.


Gruß biggi.

P.S.:

Arbeitstage sind dazu da, dass Geld ranzuschaffen, was man bei unkoordinierter Feiertagsschrauberei versenkt hat.
(Ich schraube/bastele auch gerne an feiertagen, unterscheide aber fein säuberlich kirchliche und andere. je weltlicher desto mehr schraub.)

Bei Preisen von bis 200 Euro für die Lagerschale, ohne die Kurbelwellenschleiferei und die Demontage.
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Josef47 hat geschrieben: Und das Zerlegen hilft auch nicht. :lol:
Hallo Biggi,

es ist korrekt was Du über das Festsetzen des Pleullagers schreibst. Hat sich Lagermetall auf dem Kurbelzapfen abgelagert, kann dies auch nach längerer Betriebszeit zum Fressen führen. Von daher wäre es schon sinnvoll das Lager zu zerlegen - zu reinigen - begutachten - zu vermessen - um schließlich zu entscheiden, ob man es überholt oder wieder montiert.

Nachdem bei radixdelta möglicherweise dieser Zustand eingetroffen ist, würde ich erst mal ohne Zerlegen das Verhalten der Lagerung abwarten. Bei intakter Ölversorgung den Motor ohne Belastung mehrere Stunden im unteren Drehzalbereich laufen lassen. Dass sich dabei das Pleullager fisst und möglicherweise das Pleuel zerfetzt, ist unwahrscheinlich, jedoch nicht auszuschließen.
Anschließend durch Festklemmen des Kolbens das Pleullagerspiel und das Kolbenbolzenspiel bei mittlerer Kolbenstellung ermitteln.
Im Nachgang Motor nach und nach belasten, Laufverhalten beobachten (Gehör).

Meine Ölmengenangaben in den vorherigen Beiträgen beziehen sich auf den Sachs 500.

Gruß Josef
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Hallo,

ich will hier mal eine kurze Rückmeldung geben.

Ich musste relativ kurzfristig das Schrauben am Holder beenden weil selbiger wegen Umbaumaßnahmen vollgestellt war. Reparaturen am Haus sind halt manchmal wichtiger.

Nun, nach fast einem Jahr, ging es weiter. Und siehe da, recht erfolgreich. Ich habe noch einige hundert Umdrehungen per Hand gemacht, dabei auch Öl in das Kurbelgehäuse gegeben (natürlich keinen halben Liter, sondern ein paar ordentliche Spritzer aus dem Ölkännche, etwa 50ml wenn es hoch kommt) und dann den finalen Versuch gestartet. Er sprang mit einer ordentlichen Rauchwolke an und lief ab da etwa eine Stunde zumeist in niedrigem Drehzahlbereich, habe ihn nach etwa 30min mal 'ne Vorsichtige Hofrunde gegönnt um der Rest des Traktors zu checken, alle Gänge mal durchgeschaltet und dann gleich wieder auf den Stellplatz. Motorlauf war unauffällig, ölkonsum Gleichmäßig und in Ordnung. Sieht gut aus soweit. Es ist aus meiner Sicht einen Versuch Wert zu hoffen das da nix mehr Frisst. Ich werde es langsam angehen lassen und darauf achten ob sich noch was verändert.
Wenn es gut geht ist das Thema erstmal durch. Danke für die Hinweise.
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Josef47
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von Josef47 »

Dann wünsche ich dir mal viel Erfolg und deinem B12 gute Besserung :wink:

Bring am Ölstandsrohr einen Kabelbinder an, stelle ihn vor jeder Ausfahrt auf das Ölniveau und kontrolliere regelmäßig den Ölverbrauch.
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Ich habe mir vorgenommen bei jedem Tanken Öl nachzufüllen, damit mir das nie mehr passieren kann. Da das eh nur mit Ölkanne geht kann ich auch gleich abmessen wieviel rein geht. Der Kabelbinder ist aber genial einfach, kommt in jedem Fall dran, dann sieht man auch zwischen den Tankfüllungen was los ist. Vielleicht gewöhne ich mich dadurch ja dran vor dem Anlassen eine Kontrolle zu machen.

Heute habe ich noch den Ölfilter ausgebaut. Eigentlich mehr aus Neugierde, ich fand einfach kein Bild davon online und wollte endlich wissen was da im Dieseltank steckt. Nun ist auch der sauber und die Ölleitung ist wieder am Tank angeschlossen und fertig entlüftet. Morgen darf er wieder tuckern.
Für den Fall der Fälle habe ich jetzt auch einen Motorinstandsetzer in der Nähe gefunden, ich bin frohen Mutes.
radixdelta
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Re: B12 - Motor will nicht mehr

Beitrag von radixdelta »

Übrigens: Alles ist gut, bin schon etwa 50km gefahren seit dem, also bestimmt 3 Bestriebsstunden mit hoher Drehzahl und Last. Alles Paletti, läuft wie ein Uhrwerk. Danke an alle ;)
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